Schätze aus dem Genfer Petit Palais in der Fondation de l'Hermitage

Keystone-SDA
Keystone-SDA

Lausanne,

Die Fondation de l'Hermitage in Lausanne zeigt Gemälde aus dem späten 19. und frühen 20. Jahrhundert aus einer Genfer Privatsammlung.

Gemälde
In der Fondation de l'Hermitage in Lausanne sind Gemälde aus dem späten 19. und frühen 20. Jahrhundert zu sehen. (Archivbild) - dpa-infocom GmbH

Die Fondation de l'Hermitage in Lausanne zeigt Gemälde aus dem späten 19. und frühen 20. Jahrhundert. Sie entstammen einer originellen Privatsammlung, die in Genf beheimatet ist. Zu sehen sind bekannte und weniger bekannte Künstler – und vor allem Künstlerinnen.

Der aus Tunesien stammende Industrielle und Sammler Oscar Ghez (1905-1998) hat seit den 1950er-Jahren Kunstwerke grosser Meister, wie Édouard Manet oder Auguste Renoir zusammengetragen. Daneben nahm er weniger bekannte Maler, wie Gustave Caillebotte, Charles Angrand oder Maximilien Luce in seine Sammlung auf.

Als Nonkonformist zeigte er sich aber besonders dadurch, dass er Künstlerinnen in seine Sammlung aufnahm, die damals noch nicht anerkannt waren: Marie Bracquemond, Suzanne Valadon, María Blanchard, Nathalie Kraemer, Jeanne Hébuterne und Tamara de Lempicka. Deren künstlerische Tätigkeit wurde seither erst nach und nach entdeckt.

Genfer Privatsammlung erstmals 1968 im Petit Palais zugänglich

Diese Sammlung wurde ab 1968 im Petit Palais, einem Privathaus am Rande der Genfer Altstadt, der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Im Jahr 2000, zwei Jahre nach dem Tod des Sammlers, wurde die Institution für die Öffentlichkeit geschlossen. Seither sind die Werke nur noch an Sonderausstellungen oder auf Sammlungstourneen ausserhalb der Schweiz zu sehen.

Die Fondation de l’Hermitage in Lausanne bietet nun die Gelegenheit, 136 Meisterwerke aus dieser Sammlung wieder oder neu zu entdecken. Insgesamt umfasst die Sammlung von Oscar Ghez mehrere tausend Gemälde, sagte Sylvie Wuhrmann, Direktorin der Fondation de l'Hermitage, am Mittwoch vor den Medien. Die Ausstellung ist gegliedert nach den grossen künstlerischen Strömungen.

Fast wie in «einer Ausstellung in der Ausstellung» stellt die Hermitage den Lausanner Théophile-Alexandre Steinlen in den Mittelpunkt: «Oscar Ghez hatte eine Leidenschaft für diesen Künstler entwickelt und nicht weniger als 630 Gemälde, Stiche und Zeichnungen von ihm gekauft», sagte Wuhrmann.

Stiftung zeigt 47 Werke von Steinlen

Die Stiftung zeigt 47 Werke, die sich den Lieblingsthemen des Künstlers widmen. Steinlen lebte ab 1881 am Montmartre in Paris. Von ihm stammt das Plakat «La Tournée du Chat Noir», das er für das Kabarett Chat Noir am Montmartre entworfen hatte.

Obwohl der Ruf von Steinlen auf dem Katzenmotiv gründet, lagen ihm soziale Themen besonders am Herzen. Seine Zeichnungen, Druckgrafiken und Gemälde zeigen das harte Leben der Arbeiter und die erbärmlichen Bedingungen von Prostituierten und Landstreichern seiner Zeit. Zudem prangerte der Pazifist Steinlen die Schrecken des Ersten Weltkriegs an.

Die Ausstellung «Kunstschätze aus dem Genfer Petit Palais» ist in der Fondation de l'Hermitage in Lausanne von 24. Januar bis zum 1. Juni zu sehen.

Mehr zum Thema:

Kommentare

Weiterlesen

Wald Schweiz
Wandern
13 Interaktionen

Mehr in News

Security Flughafen
21 Interaktionen
Trump Biden
7 Interaktionen
Robert Fico
2 Interaktionen