Roger Schawinski wirft der SRG wegen der UKW-Abschaltung Manipulation vor. Man versuche zu demonstrieren, dass man unter Kostendruck stehe.
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Roger Schawinski kritisiert die SRG für die UKW-Abschaltung. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die SRG wird seine Sender nur noch bis Ende Jahr über UKW ausstrahlen.
  • Radiopionier Schawinski prophezeit der SRG einen noch nie erlebten Shitstorm.
  • Auch glaubt er der Argumentation nicht und spricht von Manipulation.
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Noch bis Ende Jahr können die Radioprogramme der SRG über Ultrakurzwelle (UKW) empfangen werden. Anschliessend müssen die Hörer auf DAB+ oder das Internet umsteigen. Das kommt nicht überall gut an, beispielsweise bei Radio-Pionier und Radio 1-Besitzer Roger Schawinski.

Er warnt gegenüber den Tamedia-Zeitungen: «Spätestens, wenn die SRG die UKW-Sender wirklich abschaltet, wird sie einen Shitstorm erfahren, wie sie ihn noch nie erlebt hat.»

Die SRG hat drei Gründe für die UKW-Abschaltung genannt: Die UKW-Nutzung stagniere bei unter 10 Prozent, die Technologie sei «veraltet» und neue Investitionen unverhältnismässig.

Radio UKW
UKW-Radio wird Ende 2024 abgeschaltet. - dpa

Schawinski widerspricht allen drei Punkten: Es sei irrelevant, dass es nur zehn Prozent reine UKW-Hörer gebe. Denn viele Leute würden über verschiedene Geräte an verschiedenen Orten DAB+ und UKW nutzen. Er verweist auf eine Studie des Bundesamts für Kommunikation, der zufolge ein Drittel der Bevölkerung UKW nutzte. Der SRG wirft er deshalb «Manipulation mit falschen Zahlen» vor.

Der Radio-Pionier gibt zu, dass UKW alt sei, es sei aber nicht veraltet. Weltweit werde die Technik verwendet und funktioniere weiterhin hervorragend. Zudem würden viele andere Länder die UKW-Nutzung verlängern. Die Schweiz würde ein «schwarzes Loch».

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Und auch, dass sich Investitionen nicht lohnen, kauft Schawinski der SRG nicht ab: Die Sender würden bereits laufen und seien schon längst abgeschrieben. Er wirft der SRG vor, «aus politischen Gründen auf dramatische Weise» demonstrieren zu wollen, dass sie unter Kostendruck stehe.

Sprecher Nik Leuenberger widerspricht. Mit dem UKW-Aus spare man jährlich 15 Millionen Franken, die neu in journalistische Inhalte investiert werden können. Auch mit der kommenden Halbierungsinitiative oder der Serafe-Kürzung durch den Bundesrat habe der Schritt nichts zu tun.

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