Schläger von Appenzeller-Bahn war polizeibekannt
Der Schläger von der Appenzeller-Bahn war der Polizei bestens bekannt, er war immer mal wieder kurze Zeit festgenommen. Dennoch war er auf freiem Fuss.
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Das Wichtigste in Kürze
- Der mutmassliche Schläger der Appenzeller Bahnen war polizeibekannt.
- Die Behörden hatten bereits ein gutes Dutzend Male mit ihm zu tun gehabt.
- Für Polizisten ist es «frustrierend», dass sie Verdächtige immer wieder freilassen müssen.
Nach der Prügelattacke Anfang Februar in einem Zug der Appenzeller Bahnen kommen neue Details ans Licht. Und diese werfen sogleich wieder neue Fragen auf.
Anfang Februar griff ein 31-jähriger Mann einen Rentner an. Der Angreifer agierte laut Zeugen kontrolliert und kaltblütig. Als ein weiterer Passagier dazwischenging, stoppte der 31-Jährige sofort. Am Abend wurde er festgenommen.
Wie das «Tagblatt» berichtet, handelt es sich beim Verdächtigen um einen vorläufig Aufgenommenen aus Afghanistan. Der Mann war der Polizei bestens bekannt: «Im Verlaufe der letzten eineinhalb Jahren hat die Kapo mit ihm ein gutes halbes Dutzend Mal zu tun gehabt.» Dies schreibt die Kantonspolizei Appenzell Ausserrhoden.
Der Afghane fiel im Zusammenhang mit verschiedenen Delikten auf, darunter Belästigung und versuchte Körperverletzung. Es stellen sich deshalb mehrere Fragen: Wieso war der Mann auf freiem Fuss? Und wurde er bereits rechtskräftig verurteilt?
Gegenüber dem «Tagblatt» schweigt die Staatsanwaltschaft. Auch zu den vorherigen Vergehen des Mannes gibt sie keine Auskunft.
Die Polizei sagt bloss, dass es vorkomme, dass man Leute verhafte und sie am nächsten Tag wieder laufen lassen müsse. 24 Stunden lang könne man Verdächtige in Polizeigewahrsam nehmen. Danach brauche es eine Verfügung der Staatsanwaltschaft, um sie weiter festzuhalten.
Reto Leisebach, Sprecher der Kapo Ausserrhoden, sagt, für die Polizei sei dies teilweise «belastend und frustrierend».