Schlieren ZH: Grösstes Tenniscenter der Schweiz muss schliessen
Das Vitis in Schlieren schliesst im April seine Türen. Nach dem Abriss des grössten Schweizer Tenniscenters soll eine Siedlung mit 350 Wohnungen gebaut werden.
Das Wichtigste in Kürze
- Das grösste Tenniscenter der Schweiz in Schlieren ZH wird im Sommer abgerissen.
- Grund dafür sind die steigenden Bodenpreise und die Ausweitung der Städte.
- Auf dem Grundstück soll eine Siedlung mit 350 Wohnungen erbaut werden.
Im April 2023 schliesst das grösste Tenniscenter der Schweiz. Das Vitis befindet sich in der Zürcher Gemeinde Schlieren und umfasst 28 Plätze. Grund für die Schliessung: Die Stadt wächst – man nennt es auch physische Urbanisierung –, und damit steigen die Bodenpreise weiter an.
Bis jetzt steht das Land mit einer Fläche von 13'000 Quadratmetern noch nicht zum Verkauf. Geschätzt wird der Landwert laut der NZZ auf 50 bis 60 Millionen Franken.
Seit Jahren bemüht sich die Geistlich Immobilien AG, die Planung für eine Umnutzung voranzutreiben. Abgerissen werden soll die Anlage im Sommer, im Herbst sollen die Bauarbeiten für die Siedlung Lymhof mit 350 Wohnungen beginnen.
Tennishallen brauchen viel Platz – und bekommen kaum Subventionen
Tennishallen werden normalerweise von Privat-Eigentümern und Vereinen finanziert – Subventionen gibt es so gut wie keine. Mit einem Tenniscenter lässt sich nur ein Bruchteil dessen erwirtschaften, was an guten Lagen für die Landnutzung kalkuliert werden muss. Dies sagt Michel Kratochvil, Präsident der Tennis und Racketsport Center Association, gegenüber der Zeitung.
Wenn die Zentren an guter Lage stehen, komme es häufig zu einem Verkauf mit einer anschliessenden Umnutzung. Dann müssen nicht nur Tennisspieler auf ihre sportliche Aktivität verzichten. «Es verschwinden auch Sportarten wie Badminton und Squash, weil die in der Regel unseren Hallen angegliedert sind», erklärt Kratochvil.
