Schnee-Studie: So viele Skipisten verschwinden bis ins Jahr 2100
Eine neue Studie aus Deutschland zeigt, dass bis zum Ende des Jahrhunderts 13 Prozent weniger Skipisten mit Naturschnee vorhanden sein könnten.
Das Wichtigste in Kürze
- Laut einer Studie könnten bis 2100 weltweit 13 Prozent der Skipisten verschwinden.
- Jedes achte Skigebiet könnte demnach keinen natürlichen Schnee mehr aufweisen.
- Der Rückgang soll gemäss der deutschen Studie vor allem in den tieferen Lagen massiv sein.
Skifahrer sind sich den Anblick mehr und mehr gewohnt. Grüne Hänge, eine weisse Piste kurvt ins Tal. Dieser Anblick dürfte sich auch in Zukunft nicht ändern – im Gegenteil.
So belegt eine Studie der Universität Bayreuth (D): Bis zum Jahr 2100 könnten Skipisten weltweit um 13 Prozent verschwinden.
Die Untersuchung konzentrierte sich dabei auf sieben Gebirgsregionen, darunter auch die europäischen Alpen. Es wurde festgestellt: Jedes achte Skigebiet könnte bis 2100 keinen natürlichen Schnee mehr aufweisen. Diese Prognose basiert auf dem Szenario, dass klimaschädliche Emissionen wie CO2 nicht reduziert werden.
Klimawandel trifft Skigebiete hart
Nebst den europäischen Alpen wurden auch die Anden, die Appalachen, die australischen, japanischen und neuseeländischen Alpen untersucht. Auch die Rocky Mountains wurden angeschaut.
In einem Radio-Interview auf Bayern 2 erklärte Veronika Mitterwallner, Forscherin der Studie an der Universität Bayreuth: «Die europäischen Alpen verzeichnen einen signifikanten Rückgang der Schneedeckentage bis Ende des Jahrhunderts. Also der Tage mit geschlossener Schneedecke.»
Sie fügte hinzu: «Es wird manche Gebiete geben, die weiterhin viele Schneetage haben. Und manche Gebiete, die gar keinen Schnee mehr haben.» Der Rückgang sei vor allem in den tieferen Lagen massiv.
Wintersport für wenige?
Obschon ihre Studie sich nicht direkt auf den Wintersport konzentrierte, glaubt Mitterwallner: «Es wird so sein, dass der alpine Skisport in der Zukunft für weniger Menschen zugänglich ist.» Man sehe jetzt schon: «Der Wintersport wird teurer und ist in immer weniger Gebieten möglich.»
Weitere Ergebnisse zeigen, dass selbst mit Kunstschnee in den tieferen Lagen der Gewinn sinken werde.
Die Auswirkungen auf Flora und Fauna
Die Forscherin prognostiziert, dass der Skitourismus wegen steigender Temperaturen in höhere Lagen ausweichen werde: «Wenn weiter oben gelegene Skigebiete weiter ausgebaut werden und mehr Infrastruktur gebaut wird, dann werden diese bisher intakten Ökosysteme massiv verändert werden.» So seien auch die alpinen Pflanzen und Tiere davon betroffen.
Die Australischen Alpen könnten laut der Studie am stärksten betroffen sein: Der Rückgang der durchschnittlichen jährlichen Tage mit einer natürlichen Schneedecke betrage 78 Prozent bis zum Jahr 2100.