Schneefälle sorgen für Chaos auf Schweizer Strassen
In den vergangenen Stunden sind in vielen Teilen der Schweiz starke Schneefälle niedergegangen. Der Strassen- und Schienenverkehr wird behindert.
Das Wichtigste in Kürze
- In den den letzten Stunden fielen in Teilen der Schweiz grosse Schneemassen.
- Besonders im Raum Zürich, in der Ostschweiz und in Graubünden ist das Chaos gross.
- Auf den Strassen kommt es zu Unfällen und Behinderungen, auf den Schienen zu Ausfällen.
- Besserung ist erst am Freitagvormittag in Sicht.
Starke Schneefälle haben die Schweiz in den letzten Stunden in ein Chaos gestürzt. In der Stadt Zürich wurden am frühen Abend zahlreiche Buslinien eingestellt oder verkehrten nur auf Teilstrecken.
Die «Verkehrsbetriebe Zürich» empfahlen den Gästen, die Tramlinien oder die S-Bahn zu nutzen. Zwischen Oberglatt ZH und Niederweningen ZH sowie zwischen Meilen ZH und Rapperswil SG kam es zu Einschränkungen des Bahnverkehrs.
Schliesslich teilte die VBZ aber mit, dass auch «ein geordneter Trambetrieb» nicht mehr möglich sei. Auf zahlreichen Strecken blockierten umgefallene Bäume die Fahrleitungen. Auf dem gesamten Stadtnetz wurde ab 22 Uhr deshalb das gesamte Angebot kontinuierlich heruntergefahren. Das heisst: In der Stadt Zürich fahren keine Busse und Trams mehr!
Chaos auch auf den Strassen
Im Kanton Zürich sorgten die Schneefälle auch auf den Strassen für ein heiles Durcheinander. Laut der Kantonspolizei Zürich wurden bis am Nachmittag 80 Verkehrsunfälle mit acht Verletzten gezählt. Grund seien in den meisten Fällen mangelnde Anpassung der Fahrweise oder schlechte Winterausrüstung gewesen.
In Uri musste der Schwerverkehr auf dem Autobahnteilstück zwischen Amsteg und Göschenen angehalten werden. Die Kantonspolizei berichtet zudem von übergelaufenen Bächen und Strassen sowie von kleineren Murgängen.
Ostschweiz am stärksten getroffen
Rund 25 Kollisionen zählte die Kantonspolizei St. Gallen. Zwischen Schönengrund SG und Sankt Peterzell kam es zu einer zweistündigen Sperrung der Fahrbahn. Insgesamt seien vier Personen bei Verkehrsunfällen am Donnerstag leicht verletzt worden.
Ebenfalls gesperrt ist die A13 in Richtung Süden zwischen Maienfeld GR und Landquart GR. «Viasuisse» schrieb von einer «prekären Situation» und empfahl die Umfahrung der San-Bernardino-Route.
Rund 30 Verkehrsunfälle registrierte die Kantonspolizei Thurgau bis am Donnerstag um 16 Uhr. Nebst diversen Sachschäden verletzte sich eine Frau bei einer Kollision in Güttingen TG. Weiter seien rund 20 Lastwagen steckengeblieben. Die Winterdienste und Einsatzkräfte stünden im Dauereinsatz, berichtet die Kantonspolizei Thurgau.
Gleiche Zustände meldete auch die Kantonspolizei Glarus am frühen Donnerstagabend. Bei rund sieben Unfällen im Strassenverkehr habe sich eine Person leicht verletzt. Zudem sei es zu diversen Behinderungen gekommen – vorwiegend wegen stehengebliebener Lastwagen.
Autoverlad Oberalp zeitweise eingestellt
Die grossen Schneemassen haben die Schweiz in der Nacht auf Donnerstag erfasst. In den Bergen fiel bis zu einem halben Meter Schnee. Im Berner Oberland und im Kanton Uri gingen daraufhin Lawinen nieder.
Betroffen war auch die «Matterhorn Gotthard Bahn», welche den Autoverlad Oberalp zeitweise einstellen musste. Die SBB-Bahnstrecke zwischen Andermatt UR und Tschamut-Selva GR musste wegen Lawinengefahr unterbrochen werden.
Auch die Rhätische Bahn meldete am Donnerstagmorgen Behinderungen, Verspätungen und Zugausfälle.
Sonne zeigt sich erst am Samstag
Besserung ist vorläufig nicht in Sicht. Die Strassenverhältnisse bleiben in der Ostschweiz prekär, schreibt MeteoNews auf Twitter. Dies werde bis am Freitagvormittag auch so bleiben. Wer am Freitagmorgen also mit dem Auto unterwegs ist, sollte den Wecker vorstellen, rät MeteoNews.
Erst im Laufe des Tages wird sich das Wetter beruhigen. Ein Zwischenhoch wird am Samstag erwartet, bevor am Sonntag erneut ein Tief aufkreuzt.