Schneemangel: Kleine Skigebiete setzen aufs Wandern
Das Wichtigste in Kürze
- Über die Festtage fanden Wintersportler in höheren Lagen beste Bedingungen vor.
- Doch bis in tiefere Lagen ist der Schnee in dieser Saison noch kaum vorgedrungen.
- Für einige kleinere Skigebiete hat das nicht nur Nachteile.
Die Festtage waren diesmal für Wintersportler besonders schön: In höheren Lagen fanden sie meist perfektes Wetter und beste Schneebedingungen vor. Und auch in der ersten Woche im neuen Jahr ist es so weitergegangen.
Davon profitieren vor allem die grossen Skigebiete der Schweiz. Doch wie sieht die Situation bei kleineren Skiorten aus? Viele haben mit Schneemangel zu kämpfen. So konnten etwa die Skigebiete im Kiental BE, in Aeschi BE und an der Rigi in der Zentralschweiz noch keinen einzigen Ski-Betriebstag verbuchen.
Skigebiete Wildhaus und Jaunpass zufrieden
Andere wiederum sind zufrieden, dies gilt besonders für das Skigebiet Wildhaus SG: «Dank dem hervorragenden Wetter zum Jahresausklang und zum Jahresbeginn hatten wir sehr starke Tage mit dabei. Wir konnten und können gute Schneeverhältnisse anbieten», sagt Geschäftsführer Urs Gantenbein auf Anfrage.
In den höheren Lagen hätten sie vom Naturschnee profitiert. Weiter unten mussten sie aber auf «technische Beschneiung» zurückgreifen. Dem Skigebiet läuft es bisher besser als in der Vorsaison.
Auch am Jaunpass BE ist man zufrieden, der Betrieb laufe seit dem 27. Dezember durchgehend, wie Marketingleiter Omar Lüthi erklärt. «Wenn wir ab Weihnachten öffnen können, gilt das für uns als Erfolg.» Dennoch: Es werde immer wärmer und der Schnee komme heutzutage später als noch vor 20 oder 30 Jahren.
Gäste geniessen stattdessen die Sonne in den Bergen
Doch auch an der Rigi ist man trotz des Schneemangels alles andere als betrübt: «Wir verzeichnen aufgrund der guten Wetterlage ungefähr 20 Prozent mehr Gäste über die Feiertage im Vergleich zum Vorjahr», sagt CEO Marcel Waldis. Viele Gäste hätten dank der Sonne in den Bergen und dem Nebel im Flachland die Sonne auf der Rigi gesucht.
Ähnlich sieht die Lage in Aeschi aus, wie Jeannette Mägert von Aeschi Tourismus erklärt. «Wir wurden über Neujahr, besonders am 1. und 2. Januar, von Wanderern und Tagesausflüglern regelrecht überrannt. So verzeichnen wir wenigstens Einnahmen bei den Parkplätzen und den umliegenden Restaurants.»
Auch im Vorjahr sei die Saison erst am 10. Januar eröffnet worden. Danach konnte Aeschi trotzdem noch 60 Betriebstage für die Loipe verzeichnen und den Skilift für rund sechs Wochen offen halten.
Prognose sieht nicht gut aus
Mägert ist dennoch besorgt: «Diese Saison sieht es sehr viel schlechter aus, da auch in den nächsten Tagen und Wochen kein Schnee in Sicht ist. Wir hoffen sehr darauf, dass es Ende Januar noch genügend Schnee für die Sportwochen geben wird. Falls wir vier bis sechs Wochen den Skibetrieb aufrechterhalten können, müssen wir damit zufrieden sein.»
Problematischer sei es bei der Loipe, die eigentlich nur wenig Schnee benötige, um den Betrieb aufrechtzuerhalten. Mit «keinem Schnee in Sicht» sei es aber für die Loipe wesentlich schwieriger auf die benötigten 60 Betriebstage zu kommen. Auch sei in Aeschi bereits eine der drei geplanten und äusserst beliebten Vollmond-Schneeschuhtouren wegen Schneemangels abgesagt worden.