Schutz & Rettung testet neues Berufsbild für Notfallversorgung
Schutz & Rettung testet ein neues Berufsbild, um weniger schwere Notfälle effizienter zu behandeln.

Die sogenannten «präklinischen Fachspezialistinnen und -spezialisten» rücken ohne Blaulicht aus. Sie untersuchen und behandeln Patientinnen und Patienten nach Möglichkeit vor Ort, sodass diese keinen Rettungswagen benötigen.
In der Notfallgrundversorgung steigen seit mehreren Jahren die Patientenzahlen. Öfter als früher alarmieren heute Personen mit leichten Erkrankungen und Verletzungen den Rettungsdienst, wie Schutz & Rettung (SRZ) am Montag mitteilte.
Rettungskräfte und Rettungswagen werden dadurch gebunden und zeitkritische Einsätze können sich verzögern. Ausserdem herrscht auch im Rettungswesen ein Fachkräftemangel.
Ziel der neuen Spezialisten
Ziel der «präklinischen Fachspezialisten» ist es, dass Patientinnen und Patienten mit leichten Verletzungen oder Erkrankungen so weit medizinisch versorgt werden, dass sie zu Hause bleiben können oder anschliessend selbst eine Arzt- oder Notfallpraxis aufsuchen können.
«Präklinische Fachspezialisten» sind erfahrene diplomierte Rettungssanitäterinnen und -sanitäter, mit zusätzlichen Weiterbildungen. Das neue Berufsbild schafft so auch eine Entwicklungsmöglichkeit im Rettungsdienst.
Die Fachspezialistinnen und Spezialisten unterstützen beispielsweise auch bei der Organisation von Anschlusslösungen wie beispielsweise einer Weiterbetreuung durch die Spitex.
Pilotprojekt bereits gestartet
SRZ startete bereits 2021 ein Vorprojekt, um den Bedarf für das neue Berufsbild zu evaluieren. Die kantonale Gesundheitsdirektion erteilte SRZ und den am Pilotprojekt beteiligten Rettungsdiensten Spital Bülach AG und Regio 144 AG die Bewilligung, so dass die «präklinischen Fachspezialisten» seit Anfang März in der Stadt Zürich und 22 Vertragsgemeinden ausrücken können.