Schweiz: Frauenhasser-Teenies planten Anschläge

Etienne Sticher
Etienne Sticher

Bern,

Gegen zwölf Jugendliche laufen in der Schweiz Strafverfahren wegen mutmasslich geplanter Anschläge. Sie hatte sich im Internet radikalisiert.

Bedrohung
Auch in der Schweiz wächst die Bedrohung durch im Internet radikalisierte Jugendliche. (Symbolbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Zwölf Jugendliche wurden im Internet radikalisiert.
  • Sie waren einem Mix an Ideologien, darunter Frauenhass, verfallen.
  • Weil sie Attentate geplant hatten, griffen die Behörden ein.

Im Bericht zur Bedrohungslage schreibt der Bund, die grösste Terrorgefahr geht von Anhängern des Islamischen Staates aus. Doch auch die Bedrohung durch Links- und Rechtsextremismus nehme zu. Und Gefahr geht auch von immer jüngeren Menschen aus.

So steht im Bericht, dass mehrere Fälle sehr junger Personen bekannt sind, die bereit seien, einen Terrorakt zu begehen. Wie «SRF» berichtet, handelt es sich um rund ein Dutzend männlicher Jugendlicher unter 18 Jahren. Gegen sie laufen Strafverfahren, in Haft sitzen sie nicht. Ambulante oder stationäre Therapien seien aber möglich.

Die Jugendlichen wurden im Internet radikalisiert. Mehrere Ideologien haben es ihnen angetan, so neben allgemeinen Verschwörungstheorien auch der Akkzelerationismus und die Incel-Ideologie.

Incels sind Männer, die «involuntary celibate», also unfreiwillig sexuell enthaltsam sind. Aus der sexuellen Frustration entsteht ein Hass auf Frauen. Auch der Feminismus wird stark abgelehnt, da er als Grund für den ausbleibenden Erfolg beim anderen Geschlecht ausgemacht wird. In den USA und Kanada haben sogenannte Incels bereits tödliche Attentate verübt.

Der Akkzelerationismus beschreibt den Wunsch, den Zerfall der Gesellschaft zu beschleunigen. Oftmals ist diese Ideologie verbunden mit anderen Verschwörungstheorien wie dem Grossen Austausch und weisser Vorherrschaft. Die Anhänger fürchten, dass die weisse Bevölkerung und ihre Kultur durch Immigration ausgetauscht werden sollen. Aufhalten lässt sich dies laut ihnen bloss durch den Zerfall der Gesellschaft.

Bund geht von Zunahme der radikalisierten Jugendlichen aus

Die Jugendlichen, die diesen beiden Ideologien verfallen sind, hatten Gewalt-Fantasien und wollten wohl auch Attentate verüben. In der Folge wurden die Behörden aktiv, da sie sich sorgten, die zwölf Teenager würden Terrorakte verüben.

Bereitet dir die Radikalisierung von Jugendlichen Sorgen?

Im Bericht weist der Bund auch darauf hin, dass sich in den nächsten Jahren wohl noch mehr Jugendliche radikalisieren würden. Die Propaganda im Internet ziele genau auf sie ab. Die Gefahr von radikalisierten Jugendlichen zeigte sich auch vor rund einer Woche: Zwei Teenager hatten Drohungen gegen die Zürcher Pride ausgesprochen und wurden festgenommen.

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