Schweiz verstärkt Hilfe für Minderjährige in Flüchtlingscamps
Die Schweiz unterstützt Projekte von Hilfsorganisationen in Flüchtlingscamps mit zusätzlichen 1,1 Millionen Franken. Davon sollen Minderjährige profitieren.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Schweiz unterstützt Projekte zur Flüchtlingshilfe mit weiteren 1,1 Millionen Franken.
- Der Betrag soll Kindern und Jugendlichen in den Ägais-Lagern zugutekommen.
- Weiter sollen bald 22 minderjährige Asylsuchende aufgenommen werden.
Die Schweiz unterstützt Projekte von Hilfsorganisationen in Flüchtlingscamps mit zusätzlichen 1,1 Millionen Franken. Der Betrag soll Kindern und Jugendlichen in den Camps auf den griechischen Ägais-Inseln zugutekommen. Zudem laufen Vorbereitungen für die Aufnahme von 22 minderjährigen Asylsuchenden mit familiären Verbindungen in der Schweiz.
Mit dem vom Eidgenössischen Justiz- und Polizeidepartement (EJPD) gesprochenen Betrag werden verschiedene Projekte unterstützt: solche des Uno-Flüchtlingshilfswerks UNHCR, der Internationalen Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften (IFRC) und der Orthodoxen Kirche. Das teilte das Staatssekretariat für Migration (SEM) am Dienstag mit.
So soll der Schutz von unbegleiteten Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren in den Unterbringungsstrukturen verstärkt werden. Diesen verletzlichen Asylsuchenden sollen im Rahmen der Asylverfahren rechtliche Beratungen und psychosoziale Unterstützung ermöglicht werden. Zudem sollen Präventionsmassnahmen umgesetzt werden, die Asylsuchende vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus schützen.
22 unbegleitete Minderjährige reisen bald ein
Die Schweiz hatte Griechenland zudem bereits im Januar angeboten, unbegleitete minderjährige Asylsuchende auf der Grundlage der Dublin-III-Verordnung aufzunehmen. Dies, wenn sie einen familiären Bezug zur Schweiz haben. Das SEM hat bis heute Gesuche um Aufnahme von 22 unbegleiteten Minderjährigen aus Griechenland erhalten und diese bewilligt.
Dublin-Überstellungen sind aufgrund des Coronavirus derzeit europaweit ausgesetzt. Trotzdem hat das SEM die griechischen Behörden informiert, dass diese Kinder und Jugendlichen umgehend einreisen dürfen. Dies unter Einhaltung der Vorgaben des Bundesamtes für Gesundheit (BAG).
Mit den Projekten baut die Schweiz ihr Engagement vor Ort und die Unterstützung der griechischen Behörden im Asylbereich weiter aus. Sie sprach in den letzten Jahren rund sieben Millionen Franken für verschiedene Projekte. Mit denen unterstützt das SEM etwa ein Tageszentrum für Familien und Aufnahmezentren für unbegleitete minderjährige Asylsuchende.
Auch Deza am Engagement beteiligt
Staatssekretär Mario Gattiker vereinbarte im Februar an einem Treffen mit dem griechischen Migrationsminister Notis Mitarakis Folgendes: Das SEM werde die griechischen Behörden weiterhin unterstützen. Man sei bereit, das Schweizer Engagement weiter auszubauen.
Das Schweizer Engagement beinhaltet unter anderem auch Leistungen der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (Deza). Sie versorgt Aufnahmezentren auf den griechischen Inseln mit Zelten, Betten, Decken, Medikamenten und medizinischer Basisausrüstung.
Die Eidgenössische Zollverwaltung (EZV) schliesslich stellt regelmässig Experten für Frontex-Einsätze zur Unterstützung der griechischen Grenzverwaltung zur Verfügung.