Dutzende Flüchtlingskinder aus Athen nach Deutschland geflogen
In diesen Tagen sollen dutzende Flüchtlingskinder nach Deutschland umgesiedelt werden. Darunter sind offenbar auch zwei unbegleitete Jungen und vier Mädchen.
Das Wichtigste in Kürze
- Deutschland will Flüchtlingskinder aufnehmen.
- Viele von ihnen befinden sich derzeit in Lagern in Griechenland.
- Auch andere EU-Staaten sollen zeitnah zu ihren Verpflichtungen stehen.
Aus den überfüllten Flüchtlingslagern in Griechenland sollen an diesem Samstag dutzende Flüchtlingskinder nach Deutschland gebracht werden. Diese stammen fast alle aus Syrien und Afghanistan.
Dutzende Flüchtlingskinder sollen nach Deutschland
Wie die Deutsche Presse-Agentur am Freitag vom UN-Flüchtlingshilfswerk erfuhr, sind unter den 53 Flüchtlingskinder auch zwei unbegleitete Minderjährige. Ausserdem zwei irakische Jungen im Alter von fünf und sieben Jahren, deren Mutter in Deutschland lebt. Die anderen Minderjährigen seien 8 bis 17 Jahre alt, hiess es. Das Durchschnittsalter liege bei 13 Jahren, sagte ein Sprecher.
Deutschland plant, insgesamt 350 bis 500 unbegleitete Flüchtlingskinder aus den teilweise nur behelfsmässig errichteten Lagern auf den griechischen Inseln aufzunehmen. Bevorzugt werden Kinder im Alter unter 14 Jahren, kranke Kinder und Mädchen. Allerdings sind dutzende Flüchtlingskinder, die ohne Mutter und Vater in die Europäische Union kommen, Jungen: Unter den 53 Kindern und Jugendlichen, die an diesem Samstag in Hannover landen sollen, sind laut UNHCR vier Mädchen.
Die Flüchtlingskinder sollen erst einmal für eine 14-tägige Corona-Quarantäne im Landkreis Osnabrück untergebracht werden. Später werden sie dann auf die Bundesländer verteilt. Dabei soll einerseits berücksichtigt werden, welche Kommunen sich bereiterklärt haben, minderjährige Flüchtlinge aufzunehmen. Andererseits wird auch geschaut, wer in Deutschland vielleicht Verwandte hat.
Auch andere Staaten sollen unbegleitete Minderjährige aufnehmen
Die Bundesregierung erwartet, dass auch andere EU-Staaten, zu ihren Verpflichtungen stehen. Insgesamt sollen nach Angaben der Europäischen Kommission rund 1600 kranke Kinder und unbegleitete Minderjährige umgesiedelt werden. Ausser Deutschland wollen noch neun weitere EU-Staaten und die Schweiz mitmachen: Luxemburg, Belgien, Bulgarien, Frankreich, Kroatien, Finnland, Irland, Portugal und Litauen. Bisher sind allerdings lediglich zwölf Minderjährige nach Luxemburg gebracht worden.
Noch sind in den Lagern auf den Ägäis-Inseln keine Corona-Infektionen festgestellt worden. Aufgrund der herrschenden Enge und der schlechten hygienischen Zustände entschied die griechische Regierung, 2380 Menschen auf das Festland zu bringen. Vor allem ältere und kranke Menschen sowie Familien sollen verlegt werden. Für sie würden Hotels, Wohnungen und Lager vorbereitet, hiess es in Athen.