Schweizer Armee ist Bettwanzen ausgeliefert
Bettwanzen-Invasion in einer Waadtländer Kaserne. Die Schweizer Armee kämpft gegen die Viecher. Immunologe Beda Stadler weiss, was jetzt zu tun wäre.
Das Wichtigste in Kürze
- In der Kaserne La Lécherette VD wurden 30 Soldaten von Bettwanzen gebissen.
- Die Schweizer Armee hatte schon öfters Probleme mit Bettwanzen.
- Immunologe Beda Stadler erklärt, die Armee könne nicht wirklich viel dagegen tun.
Unangenehmer Besuch in einer Waadtländer Kaserne: 30 Soldaten wurden von Bettwanzen gebissen. Jetzt müssen sämtliche Schlafräume, Textilien, Gegenstände und sogar Portemonnaies gründlich desinfiziert werden.
Die Schweizer Armee weiss, was zu tun ist. Denn sie hatte es in den letzten Jahren immer wieder mit Bettwanzen-Plagen zu tun. Doch kann sie sich davor schützen?
Hygiene ist nicht das Problem
Zwar dürften viele gleich von unhygienischen Zuständen ausgehen. Doch das hat nichts damit zu tun, sagt der bekannte Immunologe Beda Stadler. «Der Grund liegt an der Grösse der Schlafsäle und dem System.»
Soldaten treffen von verschiedenen Sälen auf der Wache zusammen, wo sie in Kleidern schlafen müssen. Eine einzig möglich Lösung für Stadler wäre: «Die beste Armee der Welt würde jedem Soldaten ein Einzelzimmer geben. Dann wäre das Problem nur noch so gross wie bei einem Hotel…»
Bettwanzen würden sich hauptsächlich von menschlichem Blut ernähren. «Es kann also jedem passieren, dass er befallen wird und dann die Viecher mit in die RS nimmt.»
Braucht die Schweizer Armee Einzelzimmer?
Die Armee selber versucht derzeit, eine Ausbreitung der Bettwanzen zu verhindern. Die gebissenen Rekruten sind in Behandlung. Dass sie anderen schaden könnten, glaubt Stadler jedoch nicht.
«Einige Menschen können allergisch gegen die Wanzen reagieren. Früher glaubte man sogar, dass dadurch Krankheiten übertragen werden können», dies sei jedoch nicht der Fall.
Trotzdem sei die Schweizer Armee den Bettwanzen ausgeliefert, «weil Wanzen auf zu viele verschiedene Arten eingeschleppt werden.»