Schweizer Ärzte kaufen Fake-Bewertungen auf Google
Schweizer Ärzte bessern mit Fake-Bewertungen ihr Google-Rating auf. Obwohl solche Angebote leicht zu finden sind, verstossen sie gegen das Gesetz.
Das Wichtigste in Kürze
- Schweizer Ärzte nutzen gefälschte Google-Bewertungen, um ihr Rating aufzubessern.
- Dies verstösst aber gegen das Bundesgesetz gegen den unlauteren Wettbewerb.
- Anbieter von Fake-Bewertungen lassen sich aber ganz einfach über Google finden.
Mit Sternen und Kommentaren kann man auf Google Maps Orte bewerten. «Teile deine Erfahrungen, um anderen zu helfen», fordert der Konzern die User auf. Das Rating hat auch einen Einfluss darauf, wie hoch oben ein Ort angezeigt wird. Ein gutes System basierend auf den Erfahrungen und Bewertungen früherer Kunden. Ausser, dass man es ganz leicht austricksen kann – und diese viele auch tun.
Eine Recherche von SRF kommt zum Schluss, dass nicht nur Restaurants und Coiffeur-Salons tricksen, sondern auch Schweizer Ärzte und Schönheitskliniken. Mit geringem Aufwand konnte das SRF rund zwanzig Praxen ausfindig machen, die gefälschte Fünf-Sterne-Bewertungen hatten. Ein Zürcher Zahnarzt rechtfertigte sich, dass er damit auf gefälschte Negativ-Bewertungen reagiert hätte.
Für den Basler Kantonsarzt Thomas Steffen sei das Problem von Fake-Bewertungen für Ärzte neu. Dass moderne Werbemittel von Medizinern verwendet würden, sei in Ordnung. Es werde aber fragwürdig, wenn es «nicht mehr objektiv und sachlich» oder gar irreführend sei – «dort muss man eingreifen.»
Fake-Bewertungen auf Google Maps lassen sich ganz einfach kaufen, unzählige Firmen bieten gefälschte Fünf-Sterne-Rezensionen an. In der Schweiz sind aber deren Kauf und deren Verkauf verboten, sie verstossen gegen das Bundesgesetz gegen den unlauteren Wettbewerb.
Für Ärzte könnten falsche Bewertungen ein Aufsichtsverfahren auslösen, so Kantonsarzt Steffen. Eine Verwarnung, eine Busse oder – bei wiederholtem Kauf von Fake-Bewertungen – die Praxisschliessung seien mögliche Folgen,