Schweizer Chauffeur findet Flüchtlinge im LKW

Antun Boskovic
Antun Boskovic

Belgien,

Ein Baselbieter Lkw-Fahrer erlebt einen Horrormoment: Er hört ein Klopfen aus dem Laderaum. Als er diesen öffnet, springen mehrere Flüchtlinge aus dem Lkw.

Lkw Flüchtlinge
Ein Lastwagen fährt auf einer Strasse. (Symbolbild) - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • An einer Raststätte in Belgien hört ein Schweizer Lkw-Fahrer ein Klopfen aus dem Laderaum.
  • Als er diesen öffnet, klettern Flüchtlinge aus dem Lastwagen.

Schreckmoment für einen Baselbieter Lkw-Fahrer in Belgien: Während sich der Mann auf einer Raststätte in der Nähe von Brüssel ausruht und schläft, hört er ein Klopfen aus dem Laderaum.

Da die Geräusche nicht aufhören, glaubt er nicht lange an einen technischen Defekt. Er geht davon aus, dass sich Menschen in seinem Laderaum befinden. Deswegen alarmiert der 30-Jährige die Polizei. Doch die lässt auf sich warten.

Über drei Stunden nach dem Anruf bei der Polizei fällt dem Baselbieter ein polnischer Lkw-Fahrer auf. Bei diesem befinden sich offenbar ebenfalls blinde Passagiere im Laderaum. Die beiden Lastwagen-Chauffeure wollen nicht länger auf die Ankunft der Polizei warten.

Sofort klettern Menschen aus dem Laderaum

Sie wollen selber nachschauen, was los ist. Zuerst öffnet der Pole den Laderaum seines Lkws: «Sofort kletterten etwa ein halbes Dutzend junge Männer über seine Ladung ins Freie», erklärt der Schweizer dem «Blick».

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Spurensicherung in der Nähe von London an dem Lkw, in dem 39 Leichen entdeckt worden waren. - dpa

Rund sechs weitere Männer hätten sich vorerst geweigert, den Laderaum zu verlassen. Anschliessend öffnet der Baselbieter den Laderaum seines Lastwagens. Auch aus seinem Lkw steigen sofort zwei Männer aus.

Als die Polizei schliesslich doch noch eintrifft, ist der Grossteil der blinden Passagiere bereits verschwunden. Der Schweizer Lkw-Fahrer glaubt, es könnte sich dabei um Syrer handeln, die nach England weiterwollten.

Leichenfund in England sorgt beim Schweizer für Horror-Gedanken

Der 30-Jährige kann nur mutmassen, weswegen sich die Flüchtlinge im Laderaum bemerkbar gemacht haben. «Weil ich einige Stunden gestanden bin, könnten sie schlicht ungeduldig geworden sein. Aber klar, sie hätten auch tot sein können.»

Rund eine Woche später werden in England in einem Lastwagen-Container 39 Leichen von Flüchtlingen gefunden. Der Fall sorgt weltweit für Schlagzeilen und beim Baselbieter Chauffeur für einen Horror-Gedanken: «Ich habe nur gedacht, hoffentlich handelt es sich nicht um meine Flüchtlinge.»

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