Schweizer Cyberabwehr-Zentrum nur zu Bürozeiten besetzt
Die Cyberabwehr-Abteilung der Armee hat Mühe, Spezialisten auf dem Arbeitsmarkt zu finden. Das «Security Operations Center» ist darum nur zu Bürozeiten besetzt.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Schweizer Armee schützt sich und die Schweiz mit dem Cyberabwehr-Zentrum vor Hackern.
- Dieses ist jedoch nur zu Bürozeiten besetzt.
- Grund sei Personalmangel, verteidigt sich das VBS.
Dass Schweizer Beamten die Bürozeiten heilig sind, ist hinlänglich bekannt. Auch die Armee geriet deswegen bereits in die Schlagzeilen, als 2014 ein entführtes Flugzeug in unseren Luftraum eindrang und von zwei französischen Flugzeugen abgefangen werden musste. Denn die Luftwaffe begann ihre Schicht damals noch erst um 8 Uhr Morgens.
Jetzt gibt es einen zweiten solchen Fall beim VBS: Dieses Mal soll das Cyberabwehr-Zentrum betroffen sein. Gemäss «SRF Investigativ» ist die wichtigste Stelle im Kampf gegen Cyberangriffe nur am Tag besetzt.
Hacker müssen auf Feierabend warten
Grund sei Personalmangel. «Zur Sicherstellung eines durchgängigen 24/7-Betriebs fehlen aktuell die Ressourcen», steht in einem internen Bericht der eigenen Revisionsstelle. Das «Security Operations Center» ging 2020 online und schützt die IT-Infrastruktur der Armee.
«Die Sicherheitsüberwachung der Armee detektiert Cyberangriffe auch nachts und löst entsprechende Alarme aus», wird ein Armeesprecher zitiert. Bei Grosseinsätzen werde der Pikettdienst «selektiv» durch anwesendes Personal ersetzt.
Die Revisionsstelle beklagt im Bericht, dass qualifiziertes Personal auf dem IT-Sicherheitsmarkt extrem schwer zu finden sei. Bis 2025 sollen deshalb weitere Anstrengungen unternommen werden, um auch ausserhalb der Bürozeiten gut gegen Cyberangriffe gerüstet zu sein.