Schweizer fühlen sich wieder fast so gut wie vor dem Lockdown
Rund 90 Prozent der Schweizer stufen ihre Lebensqualität als gut oder sehr gut ein. Anfang April waren es weniger: Nur 85 Prozent beurteilten sie als gut.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Lebensqualität der Schweizer nahm nach Lockdown-Ende wieder zu.
- Sie ist nun fast so hoch wie im Jahr 2017.
- Rund 90 Prozent der Bevölkerung stufen ihre Lebensqualität als gut oder sehr gut ein.
Die subjektive Lebensqualität der Menschen hat nach dem Ende des teilweisen Lockdowns wieder zugenommen. Sie liegt nun fast wieder auf gleichem Niveau wie 2017, als im Rahmen der Schweizerischen Gesundheitsbefragung 92 Prozent der Menschen ihre Lebensqualität mindestens als gut bezeichneten.
Rund 90 Prozent der Schweizer Bevölkerung stufen ihre gegenwärtige Lebensqualität als gut oder sehr gut ein. Dies zeigt der aktuelle Covid-19-Social-Monitor der ZHAW und der Uni Zürich. Anfang April lag dieser Anteil noch bei 85 Prozent.
Wohlbefinden verschlechtert sich weniger als erwartet
Damit verschlechterte sich das Wohlbefinden der Menschen während der Corona-Zeit weniger als befürchtet, sagte Marc Höglinger von der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW). Das könne damit zusammenhängen, dass der teilweise Lockdown in der Schweiz relativ kurz andauerte und die Auswirkungen der Corona-Krise milder ausfielen als befürchtet.
Überraschenderweise gaben neun Prozent zu Beginn des Lockdowns an, dass sich ihre Lebensqualität verbessert habe. Gründe könnten laut Höglinger beispielsweise weniger Pendelstress oder mehr Zeit zu Hause sein.
Der Anteil von Personen, die ihre Lebensqualität als schlecht oder sehr schlecht einstufen, lag während der letzten sechs Monate stabil bei ein bis zwei Prozent. «Trotzdem gibt es natürlich Menschen, denen es aufgrund der Auswirkungen der Corona-Krise sehr schlecht geht», sagte Höglinger gemäss der Mitteilung der Hochschule vom Donnerstag.
Fünf Prozent fühlen sich regelmässig einsam
Zurzeit geben noch etwa fünf Prozent der Befragten an, sich häufig oder sehr häufig einsam zu fühlen. In der ersten Phase des Lockdowns waren es dagegen fast neun Prozent. «Vor allem jüngere Personen berichteten relativ häufig von Einsamkeitsgefühlen», sagte Oliver Hämmig von der Uni Zürich. Inzwischen beachten vorwiegend sie die Abstandsregeln denn auch weniger.
Für die Studie befragten die Wissenschaftler regelmässig rund 2000 Personen aus allen Landesteilen, Alters- und Bildungsschichten.