Schweizer Hotellerie auch nach sieben Monaten auf Rekordkurs
Im Juli stiegen die Logiernächte leicht an, doch das Wachstum schwächte sich im Vergleich zum ersten Halbjahr ab. Die Zahl bleibt dennoch rekordhoch.
Die Schweizer Hotellerie hat im Juli leicht mehr Logiernächte verzeichnet als im Vorjahr. Damit hat sich die Dynamik etwas abgeschwächt. Von Januar bis Juni war das Wachstum noch deutlich stärker ausgefallen. Dennoch ist die Zahl der Logiernächte nach sieben Monaten so hoch wie noch nie.
Konkret stieg die Zahl der Logiernächte im Juli um 0,3 Prozent auf 4,8 Millionen, wie das Bundesamt für Statistik (BFS) am Donnerstag mitteilte. Die Zunahme ist einmal mehr den ausländischen Gästen zu verdanken. Hier nahmen die Logiernächte um 3,1 Prozent auf 2,6 Millionen zu.
Die Schweizerinnen und Schweizer hingegen zog es wie schon in den Vormonaten nach der Pandemie wieder vermehrt ins Ausland. So lag die Zahl der Logiernächte inländischer Gäste im Juli mit 2,2 Millionen um 2,8 Prozent unter dem Vorjahresmonat.
Positive Dynamik im Juli deutlich abgeschwächt
Damit hat sich die positive Dynamik in der Schweizer Hotellerie im Juli deutlich abgeschwächt. Im ersten Halbjahr resultierte noch ein Plus von 2,4 Prozent gegenüber der Vorjahresperiode. Dennoch zählte die Hotellerie von Januar bis Juli 2,0 Prozent 24,8 Millionen 2,0 Prozent mehr Logiernächte als in der entsprechenden Vorjahresperiode und damit so viele wie noch nie den ersten sieben Monaten eines Jahres.
Davon entfielen 12,7 Millionen Logiernächte auf ausländische Gäste, was einem Plus von 4,7 Prozent entspricht. Die Zahl der Logiernächte von Gästen aus der Schweiz ging dagegen um 0,6 Prozent auf 12,2 Millionen zurück.
Damit bestätigt sich einmal mehr der Trend, der sich seit dem Ende der Corona-Pandemie abzeichnet: Es kommen wieder mehr ausländische Gäste in die Schweiz. Umgekehrt zieht es Schweizerinnen und Schweizer wieder vermehrt ins Ausland.
Ausländische Gäste in der Schweiz bleiben unter Vor-Corona-Niveau
Dennoch besuchen immer noch weniger ausländische Gäste die Schweiz als im letzten Vor-Corona-Jahr 2019. Vor allem aus China kommen nach wie vor deutlich weniger Touristen. Aber auch aus Indien und einigen europäischen Ländern kommen immer noch weniger Gäste als vor Corona – so auch aus dem nach wie vor wichtigsten Herkunftsmarkt Deutschland.
Ungebrochen ist dagegen der positive Trend bei den Gästen aus den USA. So kamen in diesem Jahr bisher so viele US-Gäste wie noch nie. Allerdings können auch sie die Rückgänge bei den anderen Herkunftsländern im Vergleich zu 2019 nicht ganz ausgleichen. Von Januar bis Juli kamen noch immer 1,2 Prozent weniger Gäste aus dem Ausland als im letzten Jahr vor Corona.
Dass sich die Branche weiterhin auf Rekordniveau bewegt, liegt also nicht zuletzt daran, dass die Schweizerinnen und Schweizer nach wie vor deutlich mehr Ferien in der Schweiz verbringen als vor der Pandemie. So sorgten die Schweizer Gäste im bisherigen Jahresverlauf trotz rückläufiger Tendenz immer noch für gut 15 Prozent mehr Logiernächte als 2019.
Schweizer Hotellerie strebt 2023 neuen Logiernächte-Rekord an
Die Schweizer Hotellerie hat den letztjährigen Logiernächte-Rekord also weiterhin fest im Visier. Im Jahr 2023 wurde mit 41,8 Millionen Logiernächten erstmals die 40-Millionen-Marke überschritten.
Ob der Rekord tatsächlich fällt, hängt nun aber auch davon ab, ob der historisch starke Tourismusherbst des Vorjahres übertroffen werden kann. Entscheidend wird auch der für die Branche wichtige Start in die Wintersaison und das Weihnachtsgeschäft sein.