Schweizer im vergangenen Jahr ärmer geworden

Keystone-SDA
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Zürich,

Die Schweiz verzeichnete einen Rückgang der privaten Vermögen das erste Mal seit der Finanzkrise im Jahr 2008. Global behält sie aber den Spitzenplatz.

private vermögen
Die privaten Haushalte erhöhten im vergangenen Jahr ihre Ansprüche gegenüber Versicherungen und Pensionskassen und investierten in Wertschriften. (Symbolbild) - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Schweiz verzeichnete einen Rückgang der privaten Vermögen im letzten Jahr.
  • Das durchschnittliche Vermögen eines Erwachsenen betrug hierzulande 685'000 US-Dollar.
  • Dennoch behielt die Schweiz ihren weltweiten Spitzenplatz.

Die Vermögen der Schweizerinnen und Schweizer sind im vergangenen Jahr geschrumpft. Die Inflation und die Folgen des Ukraine-Kriegs sorgten im 2022 für ersten Rückgang der privaten Vermögen seit der Finanzkrise 2008. Dennoch behielt die Schweiz ihren weltweiten Spitzenplatz.

Insgesamt betrug das durchschnittliche Vermögen eines Erwachsenen (abzüglich Schulden) hierzulande gut 685'000 US-Dollar. Dies geht aus dem am Dienstag erschienen Global Wealth Report der mittlerweile von der UBS übernommenen Credit Suisse hervor.

Das ist ein Rückgang um rund 13'500 Dollar oder 1,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Damals hatte der Börsenboom die Vermögen nach oben getrieben.

Median-Vermögen ist aussagekräftiger

Der Abstand zur Nummer zwei, den USA, ist allerdings grösser geworden. In den USA fiel das durchschnittliche Vermögen eines Erwachsenen um knapp 28'000 Dollar auf rund 551'350 Dollar. Damit behauptete sich das «Land der unbegrenzten Möglichkeiten» hauchdünn vor Hongkong.

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Das durchschnittliche Vermögen in den USA fiel auf rund 551'350 Dollar. (Symbolbild) - Keystone

Dort fiel der Rückgang mit 2170 auf 551'190 Dollar wesentlich geringer aus. Den grossen Vorsprung verdankt die Schweiz insbesondere dem Aufbau der Vermögen über die Pensionskassen.

Ausserdem ist das Durchschnittsvermögen von der kleinen Gruppe der allerreichsten Leute verzerrt. Aussagekräftiger ist deshalb viel eher das Median-Vermögen; das heisst, die Vermögen der Hälfte der Menschen liegen über diesem Wert und der anderen Hälfte darunter.

Hier sieht das Bild anders aus. Zwar ist auch das mittlere Vermögen in der Schweiz wie in den meisten untersuchten Staaten gesunken. Mit einem Wert von gut 167'000 US-Dollar liegt die Schweiz hier aber lediglich auf Platz sechs der globalen Rangliste. Und der Rückgang war mit 1230 Dollar pro Kopf deutlich geringer als an der Spitze.

Dort kam es zu Verschiebungen. Australien (247'000 Dollar) verlor seinen Spitzenplatz an Belgien (250'000), weil der Rückgang in «Down Under» viel grösser ausfiel. Und Hongkong (202'000 Dollar) hat aus dem gleichen Grund Neuseeland (193'000 Dollar) überholt und liegt nun auf Platz drei.

Schwächster Vermögenszuwachs seit 2008

Global gesehen fiel das private Nettovermögen um 2,4 Prozent auf geschätzt 454,4 Billionen Dollar. Studien-Co-Autor Anthony Shorrocks von der Credit Suisse erklärte: «Ein Grossteil des Vermögensrückgangs 2022 war auf die hohe Inflation und die Aufwertung des US-Dollars gegenüber vielen anderen Währungen zurückzuführen.»

Bei konstanten Wechselkursen gegenüber dem Jahr 2021 wäre das Gesamtvermögen 2022 um 3,4 Prozent gestiegen. Das Vermögen pro Erwachsenen würde sich um 2,2 Prozent erhöhen.

Dies sei immer noch der schwächste Vermögenszuwachs zu konstanten Wechselkursen seit 2008. Bei konstanten Wechselkursen, jedoch unter Berücksichtigung der Inflationseffekte ergibt sich 2022 ein Verlust des Realvermögens von 2,6 Prozent. Das heisst, die Leute können sich von ihrem Geld weniger kaufen.

Kommentare

User #5196 (nicht angemeldet)

Danke links grün - die Sanktionen wirken ;)

User #6376 (nicht angemeldet)

Meist keine Steuern. Die Mehrwertsteuer ist hoch. Richtig so.

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