Schweizer leben gesünder – doch Übergewicht nimmt zu
Schweizerinnen und Schweizer sind sportlicher, trinken weniger Alkohol und verzichten immer mehr aufs Rauchen. Aber: 43 Prozent sind übergewichtig.
Das Wichtigste in Kürze
- In der Schweiz rauchen und trinken die Menschen immer weniger.
- Auch auf Zucker und Fleisch wird häufiger verzichtet.
- Ein Problem ist aber die hohe Zahl an übergewichtigen Personen.
Die Schweizerische Gesundheitsbefragung zeigt: Schweizerinnen und Schweizer leben immer gesünder. Es wird weniger Alkohol getrunken, weniger geraucht und die Menschen sind sportlicher geworden. Aber Achtung: der Schein trügt.
Lebenserwartung in der Schweiz beinahe verdoppelt
Der tägliche Alkoholkonsum in der Schweiz ist seit 1992 rückläufig. Auch das Rauchen geben immer mehr auf – drei Viertel der Bevölkerung verzichten mittlerweile auf die Glimmstängel.
Zeitgleich scheinen die Menschen mehr Wert auf Bewegung und gesunde Ernährung zu legen. Sowohl der Fleisch- als auch der Zuckerkonsum haben abgenommen. Und rund 76 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer geben an, körperlich aktiv zu sein.
Alles in allem trägt das dazu bei: In der Schweiz hat sich die Lebenserwartung in den letzten 100 Jahren beinahe verdoppelt.
So weit, so gut. Auch Frank Wiebert von der Zürcher Fachhochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) betont gegenüber der «Aargauer Zeitung»: Die Trends bei traditionellen Verhaltensweisen wie Ernährung, Bewegung, Rauchen und Alkohol seien ein positives Zeichen.
«Neue Pandemie des Übergewichts»
Aber: «Trotzdem gibt es nach Covid eine neue Pandemie, nämlich die des Übergewichts.» In der Schweiz seien rund 43 Prozent übergewichtig, davon mehr als zehn Prozent adipös, also stark übergewichtig, erklärt der Gesundheitsforscher. Dabei nehme der Anteil an Personen mit Übergewicht mit zunehmendem Lebensalter zu.
Ein weiteres Problem ist das Sitzen. Viele Junge würden acht Stunden am Tag oder sogar mehr sitzen. Wiebert bezeichnet das stundenlange Sitzen darum als das neue Rauchen. Passend dazu sei auch das Screen- und Social-Media-Verhalten der Jugendlichen problematisch.
Auch beim Thema Rauchen gibt es noch etwas zu erwähnen: Zwar sinkt die Zahl der Rauchenden langsam. Hingegen nimmt der Konsum von E-Zigaretten und Dampfgeräten zu, wie die «Aargauer Zeitung» weiter schreibt.
Und während die Schweizer Bevölkerung immer gesünder lebt, leidet offenbar die psychische Gesundheit weiterhin. Gerade Jugendliche würden vermehrt unter Depressionen und Angststörungen leiden.