Schweizer leitete IS-Foltergefängnis in Syrien
Ein 32-jähriger Schweizer schaffte es in die höchste Führungsebene der IS. Während seines Aufstiegs leitete er unter anderem ein Foltergefängnis in Syrien.
Das Wichtigste in Kürze
- Einer der Drahtzieher hinter den Pariser Anschlägen vom November 2015 ist ein Schweizer.
- Der 32-jährige Aargauer leitete in Syrien auch ein Foltergefängnis.
Eine der wichtigsten Figuren hinter den IS-Anschlägen von Paris im November 2015 ist ein Schweizer. Dies wurde gestern Mittwoch bekannt. Nun kommen immer mehr Details über den 32-Jährigen aus Nussbaumen AG zum Vorschein.
Der Aargauer gehörte zu den ersten Dschihadreisenden aus dem Westen und reiste 2013 von Deutschland zum IS nach Syrien. Dort erlebt er einen steilen Aufstieg innerhalb des Islamischen Staates: Bereits 2014 leitet er den Geheimdienst der Terrormiliz in der syrischen Stadt Manbij.
Später sollte er durch eine Heirat in die oberste Entscheidungsebene des IS gelangt sein und eine eigene Einheit gegründet haben. Doch zuvor ist der 32-Jährige auch für das Hauptgefängnis der Terrormiliz in Manbij verantwortlich, wie «20 Minuten» berichtet.
Folterinstrumente in Keller und Innenraum
Dabei handelte es sich um ein ehemaliges Hotel, welches er für den Islamischen Staat zum Foltergefängnis umwandelt hatte. Unter den Gefangenen waren sowohl Einheimische als auch Ausländer.
Bis vor Kurzem waren im Innenhof und Keller des Gebäudes offenbar noch zahlreiche Folterinstrumente vorzufinden. Und: Seine Wachen hätten alle Sprengstoffgürtel tragen müssen.
Als später das IS-Kalifat zusammenbrach, verwischen sich auch die Spuren des Aargauers. In der Schweiz wird dennoch ein Verfahren gegen ihn eingeleitet. Der Schweizer gilt zwar offiziell als tot, doch Kenner der Dschihad-Szene bezweifeln dies.