Schweizer Luftwaffe trainiert in Schottland den Nachtflug

Linus Walpen
Linus Walpen

Grossbritannien,

Die Schweizer Luftwaffe im Norden Schottlands. Weil man hierzulande nicht genügend in der Nacht fliegen kann, ist das Training eine willkommene Abwechslung.

Ein F/A-18 der Schweizer Luftwaffe steht in einem Hangar.
Die Schweizer Armee trainiert vom 12. November bis zum 7. Dezember in Lossiemouth im Norden Schottlands. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Schweizer Armee trainiert momentan in Lossiemouth in Schottland.
  • 10 Kampfjets, 40 Piloten und 100 Angehörige des Bodenpersonals nehmen an der Übung teil.

In der Schweiz ist das Nachtflugtraining für die Luftwaffe nicht einfach. Nur vier Stunden pro Woche darf die Armee in der Nacht fliegen und dies nur im Winterhalbjahr. Strenge Lärmschutzvorschriften, der dichte zivile Luftverkehr und Höhen- und Geschwindigkeitslimiten machen Nachtflüge zu einer schwierigen Angelegenheit.

In der EU fliegen die verschiedenen Luftwaffen im Schnitt rund 30 Prozent aller Flüge in der Nacht. In der Schweiz hingegen sind es nicht einmal zehn Prozent. Nachtflüge sind für moderne Armeen immer wichtiger, Schlüsseloperationen finden ausschliesslich in der Nacht statt.

Vier Wochen im Norden

Deshalb hat die Armee in Schottland ein Training lanciert. Schon zum zweiten Mal ist ein Detachement in den hohen Norden nach Lossiemouth gereist. Über den Landweg wurden 18 Schiffscontainer mit Werkzeugen und Ersatzteilen transportiert. Ausserdem mit dabei sind auch 40 Piloten mit zehn F/A-18-Kampfjets und 100 Angehörige des Bodenpersonals. Fast vier Wochen, vom 12. November bis zum 7. Dezember, probt die Luftwaffe nun den Ernstfall in der Nacht.

Wie die Luzerner Zeitung berichtet, werden so junge Piloten im Nachtflug aus- und erfahrenere Piloten weitergebildet. Viel profitieren kann die Armee auch von der Royal Air Force, die Kriegserfahrung hat. So fliegen die beiden Luftwaffen auch zusammen Übungen und Manöver.

Ein F/A-18 der Schweizer Luftwaffe steht in einem Hangar.
Die Schweizer Armee trainiert vom 12. November bis zum 7. Dezember in Lossiemouth im Norden Schottlands. - Keystone

Für die Schweizer Armee ist das Training in Schottland, verglichen mit einem Training in der Schweiz, kostenneutral. Die Schweiz müsste zwar die Verpflegung und die Unterkunft selber bezahlen. Da das Kerosin aber deutlich günstiger ist, gehe die Rechnung auf. Nächstes Jahr wird die Luftwaffe allerdings nicht mehr in Lossiemouth trainieren. Der Flughafen wird vergrössert, neue Hangaranlagen und längere und breitere Pisten werden gebaut.

Somit ist die Zukunft des Trainings in Schottland ungewiss. 

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