Schweizer Milchproduktion wird klimafreundlicher
Die Milchproduktion in der Schweiz soll klimafreundlicher und ressourcenschonender werden. Dazu haben im Jahr 2022 die Milchverarbeiter und -produzenten Emmi, Nestlé, ZMP und Aaremilch mit der Klima-Plattform AgroCleanTech die Initiative «KlimaStaR Milch» ins Leben gerufen. Die zeigt erste Erfolge.
Erfolge der «KlimaStaR Milch» Initiative
In den ersten zwei Jahren seit Lancierung der Initiative seien die Treibhausgasemissionen pro Kilogramm Milch um durchschnittlich 4,9 Prozent reduziert worden, teilte die «KlimaStaR Milch»-Allianz am Mittwoch mit. Damit hätten die ersten Auswertungen zur Initiative gezeigt, dass die Emissionen klar tiefer ausfallen als bisher angenommen. Knapp 230 Landwirtschaftsbetriebe beteiligen sich daran.
Einen wichtigen Beitrag zur Reduktion des Klima-Fussabdrucks in der Milchproduktion leisten laut den Angaben eine optimierte und stärker auf Grasland ausgerichtete Fütterung, das Herdenmanagement sowie die Hofdüngerlagerung. Zudem nutzen die Betriebe vermehrt Biogas- oder Solaranlagen zur Emissionsreduktion. Trotz geringerem Kraftfutter-Einsatz (-8,6%), sei die Jahresmilchleistung gleich geblieben, hiess es.
Reduzierung der Nahrungsmittelkonkurrenz
Um Ressourcen zu schonen streben die Bauern eine Verbesserung der Nahrungsmittel- und Flächenkonkurrenz an. Das heisst, es sollen weniger Nahrungsmittel an Tiere verfüttert werden, die für Menschen geeignet sind. Statt Mais oder Soja werden Nebenprodukte aus der Verarbeitung von Zuckerrüben, Öl und Getreide in der Tierfütterung verwendet.
Bezüglich Nahrungsmittelkonkurrenz ist im Rahmen der «KlimaStaR Milch»-Initiative viel erreicht worden. Diese habe sich in zwei Jahren bereits um knapp einen Fünftel reduziert, schreibt die Allianz in der Mitteilung.
Die «KlimaStaR Milch»-Initiative hat sich zum Ziel gesetzt, innerhalb von sechs Jahren die CO2-Emissionen und die Nahrungsmittelkonkurrenz in der Milchproduktion um je 20 Prozent zu reduzieren. Das Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) und die Berner Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften (HAFL) unterstützen und begleiten das Projekt.