Studie: Über eine Milliarde Kühe leiden bis 2100 unter Hitzestress
Über eine Milliarde Kühe werden laut einer neuen Studie bis 2100 unter Hitzestress leiden. Eine Folge könnte eine massiv geringere Milchproduktion sein.
Das Wichtigste in Kürze
- Schon jetzt leiden acht von zehn Kühen unter Hitzestress.
- Bis zum Ende des Jahrhunderts könnten es mehr als eine Milliarde Tiere sein.
- Das könnte sich auf die Milchproduktion auswirken – und Folgen für Kleinbauern haben.
Die globale Erwärmung könnte einer Studie zufolge dramatische Auswirkungen auf die Gesundheit von Kühen weltweit haben. Mehr als eine Milliarde Tiere könnte bis zum Ende des Jahrhunderts unter Hitzestress leiden.
Das könnte negative Folgen für Fruchtbarkeit, Milchproduktion und Lebenserwartung haben, heisst es in der am Donnerstag in der Zeitschrift «Environmental Research Letters» veröffentlichten Untersuchung.
80 Prozent der Kühe bereits jetzt mit Symptomen von Hitzestress
Schon jetzt weisen laut den Forschern acht von zehn Kühen Symptome von Hitzestress, etwa eine übermässig hohe Körpertemperatur oder erhöhte Atemfrequenzen, auf. Sollte der Ausstoss der klimaschädlichen Treibhausgase weiter steigen, könnte der Studie zufolge die Belastung der Tiere bis zum Jahr 2100 vor allem in Brasilien, dem südlichen Afrika, Nordindien, Nordaustralien und Mittelamerika zu einem ganzjährigen Problem werden.
Laut Studienautorin Michelle North von der Universität von KwaZulu-Natal in Südafrika und ihrem Team könnte der zunehmende Hitzestress die weltweite Milchproduktion bis 2050 um elf Millionen Tonnen verringern – was vor allem Kleinbauern ohne Versicherung in ihrer Existenz bedrohen würde.
Nur die rasche Reduzierung der Treibhausgase werde den Forschern zufolge das Problem eindämmen können. Kurzfristig kann überhitzten Kühen demnach geholfen werden, indem sie Zugang zu Schattenplätzen haben und früher am Tag gefüttert werden.