Schweizer Skiferien sind teurer geworden – besonders für Familien
Wer diesen Winter Skifahren will, muss tief in die Tasche greifen. Einer Studie zufolge zeigen sich besonders bei Unterkünften happige Preiserhöhungen.
Das Wichtigste in Kürze
- Skiferien in der Schweiz sind diesen Winter teurer als in anderen Jahren.
- Eine Woche Winterferien kostet fast einen Viertel mehr als noch im Jahr 2022.
- Zwischen Skigebieten sind enorme preisliche Unterschiede erkennbar.
- Das geht aus einer Studie der Bank Cler und BAK Economics hervor.
Die Schweizer Bergwelt bietet auch im Winter wunderbare Möglichkeiten, um Sport zu treiben. Das machen sich viele Einheimische zunutze und verbringen ihre Skiferien am liebsten hierzulande.
Winterferien in der Schweiz sind aber alles andere als günstig – gebucht werden sie trotzdem. Doch wie lange noch? Der Frage nach den Preisen für Skiferien in der Schweiz sind die Bank Cler und BAK Economics nachgegangen. Für die Studie wurden Daten aus 14 Skigebieten für eine Skiwoche, heisst 8-Tages-Skipass und 7-Nächte-Unterkunft, untersucht.
Die Ergebnisse zeigen: Schweizer müssen tiefer in die Tasche greifen. In der Saison 2024 kostet eine Woche Winterferien fast einen Viertel mehr als noch 2022. Eine Preiserhöhung betrifft alle Kategorien – von der Unterkunft über den Skiverleih bis hin zur Skischule. Spitzenreiter in Sachen Preiserhöhung sind mit einem Plus von 41 Prozent die Unterkünfte.
Familien müssen für Skiferien besonders tief in die Tasche greifen
Vierköpfige Familien sind von den Teuerungen am meisten betroffen. Sie müssen im Durchschnitt 33 Prozent mehr bezahlen als noch im Jahr 2022. Bei den Studierenden liegt die Preiserhöhung bei 22 Prozent. Mit 15 Prozent kommen Ehepaare vergleichsweise gut davon.
Je nach Skigebiet wird es teurer – oder eben auch nicht. Die günstigsten Skigebiete 2024 sind die Aletsch-Arena VS, Adelboden-Lenk BE und Airolo TI. Je nach Konstellation zeigen sich aber auch hier Unterschiede. Für Familien ist das Skigebiet Airolo am günstigsten, gefolgt von Adelboden-Lenk BE und Engelberg-Titlis BE.
Ein Ehepaar hingegen bezahlt am wenigsten für Ferien in Airolo TI, gefolgt von der Aletsch-Arena VS und Adelboden-Lenk BE. Airolo TI ist ebenfalls für Studierende die günstigste Variante. Danach folgen Saas-Fee VS und schliesslich die Jungfrau-Region BE.
Teuer wird es im Wallis
An der Spitze der teuersten Schweizer Skigebiete stehen drei Walliser Skigebiete: Eine Familie muss in Saas-Fee am tiefsten in die Tasche greifen. Danach folgen Verbier und Zermatt mit ähnlich hohen Preisen.
Für Ehepaare wird es hingegen in Verbier am teuersten. Danach folgt Zermatt und Gstaad BE. Studierende bezahlen in Zermatt am meisten, danach folgen Saas-Fee und die Jungfrau-Region BE.
Im Vergleich zum ersten Winter nach der Corona-Pandemie 2022 sind die Angebote für Unterkünfte über alle Regionen hinweg um 41 Prozent gestiegen. In der Studie wird jedoch zur Vorsicht gemahnt. Der Vergleich bezieht sich lediglich auf Hotels und Ferienwohnungen, die zum Buchungszeitpunkt Anfang November verfügbar sind. Preissteigerungen sind etwa auch damit zu erklären, dass günstigere Varianten bereits ausgebucht sind.
Auch Skischulen und Skipässe werden teurer
Trotzdem sind bei den Unterkünften die Preissteigerungen zwischen den Regionen enorm und haben sich seit 2022 verstärkt – teils um das Vierfache. Heisst: Mit der Wahl des Skigebiets kann viel gespart werden.
Neben den Unterkünften zeigt sich auch bei den Skipässen eine Preiszunahme um neun Prozent im Vergleich zu 2022. Von dieser Teuerung sind Ehepaare mit einer Preiszunahme von zehn Prozent am stärksten betroffen. Die grössten Preisanstiege gab es in Zermatt VS und Flims-Laax-Falera GR. Dort kosten die Skipässe 27 Prozent beziehungsweise 25 Prozent mehr als noch im Jahr 2022. Nur in Verbier VS sind die Skipässe um sechs Prozent günstiger geworden.
Fürs Skifahren lernen muss ebenfalls mehr Geld ausgegeben werden. Im Vergleich zu 2022 sind Skischulen um 3,4 Prozent teurer geworden. Vergleichsweise günstig sind die Skischulen der Studie zufolge in Airolo TI und Saas-Fee VS.
Künftig mehr Schweizer Gäste erwartet
Am teuersten sind die Skischulen in Zermatt VS. Die teils happigen Preiserhöhungen wiederspiegeln die starke Nachfrage im Tourismussektor: Im Tourismusjahr 2023 wird die Schweiz voraussichtlich über 40 Millionen Logiernächte verzeichnen.
Das wäre ein neuer Rekord. BAK Economics rechnet mit 17,5 Millionen Logiernächten im kommenden Winter. Die Logiernächte liegen damit 18,5 Prozent höher als im Winter 2022. Auch Schweizer bleiben im Winter gerne im eigenen Land.
In der kommenden Wintersaison werden 9,1 Millionen Logiernächte erwartet – also deutlich mehr als im Winter 2022. Der Anteil europäischer Gäste wird hingegen wohl abnehmen. Das Gegenteil zeichnet sich bei US-amerikanischen und asiatischen Gästen ab.