Walliser Politiker dürfen deutlich billiger auf die Ski-Piste
Skifahren ist und bleibt teuer. Jedoch nicht für Politiker im Kanton Wallis. Parlamentarier zahlen für ein Saison-Abo nur 100 statt 1575 Franken.
Das Wichtigste in Kürze
- Politiker im Kanton Wallis können deutlich billiger die dortigen Bergbahnen nutzen.
- So bekommen beispielsweise Parlamentarier ein Abo für 100 statt 1575 Franken.
Inflation, Rezession und hohe Energiekosten: Dieses Jahr müssen viele insbesondere im Winter etwas kürzertreten.
Ein Luxus, auf welchen oft rasch verzichtet wird, ist das Skifahren. Die gestiegenen Preise lassen den ohnehin schon teuren Spass unerschwinglich wirken. Doch im Wallis gibt es eine Ausnahme für Politiker – was womöglich illegal ist.
Wie das Westschweizer Radio und Fernsehen RTS berichtet, schenken einige Skigebiete ihren Gemeindevertretern die Saisonkarte. Dies geschieht beispielsweise in Verbier, Portes du Soleil, Nax und Nendaz/Veysonnaz. Wohl gemerkt können die Preise für so ein Abo schnell weit über 500 Franken kosten.
100 statt 1575 Franken
Doch auch Kantonsräte und Politiker auf Bundesebene kommen zum Spottpreis in die Walliser Berge: Ihnen ist es möglich, ein Generalabonnement für nur 100 Franken zu erwerben. Normalerweise kostet dieses stolze 1575 Franken.
Nicht wahrgenommen haben das Angebot fünf von sieben Parlamentarier aus dem französischsprachigen Wallis. Nur Jean-Luc Addor (SVP) und Benjamin Roduit (Die Mitte) haben es sich diese Saison geholt. Laut dem RTS verzichten im Kantonsrat zwei der fünf Mitglieder auf das Abo.
Professor Mark Pieth von der Uni Basel und Experte für Korruption, hält das Vorgehen für schwierig. Wie er gegenüber dem RTS erklärt, sind jene Zuweisungen «sehr wahrscheinlich kriminell».