Schweizer Skigebiete in Sportferien sehr gut gebucht

Keystone-SDA
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Zürich,

Die Schweizer Skigebiete blicken mit Optimismus auf die beginnenden Sportferien. Die Buchungslage ist meist gut oder sehr gut, wie eine Umfrage bei mehreren Tourismusverantwortlichen ergab. Der jüngste Schneefall hat dabei geholfen.

Skigebiet wetter
Skifahrer machen ein Foto auf dem Maschgenkamm mit Blick auf den Spitzmeilen im Skigebiet Flumserberg SG. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • «Wir waren über die Weihnachtsferien sehr gut gebucht und auch die Buchungslage für die Sportferien ist ausgezeichnet», sagt Andres Lietha, Direktor der Engelberg-Titlis Tourismus AG.

In den Spitzenwochen seien die Hotelzimmer und Ferienwohnungen wie letztes Jahr mehr oder weniger ausgebucht.

Rückenwind gab es dank dem Schneefall in den vergangenen Tagen: «Die Buchungen und Anfragen haben nochmals deutlich zugelegt, seit es hier in Engelberg wieder schön winterlich ausschaut. Geholfen hat auch, dass die etwas trostlosen Bilder mit weissen Streifen in grüner Landschaft nicht mehr in den Medien zu sehen sind», sagt Lietha. «Unser Buchungsstand war aber vorher bereits sehr gut, da wir immer ein gutes Pistenangebot bereitstellen konnten.»

Ins selbe Horn stösst der Co-Direktor der Tourismus Engadin Scuol Samnaun Val Müstair AG (TESSVM), Bernhard Aeschbacher: «Wir sind im Februar und März sehr gut gebucht, tendenziell sogar besser als 2022 und vor Corona.» Dass die Menschen wieder ohne Einschränkungen an wärmere Destinationen reisen könnten, habe keine Auswirkung auf die Nachfrage.

Beim österreichischen Skiorte Ischgl, dessen Skigebiet mit Samnaun zusammenhängt, hiess es, die Buchungslage im Februar sei sehr gut. «Wir erwarten, dass es im Februar 2023 zu mehr Übernachtungen kommen wird als vor Corona», sagt der Geschäftsführer des Tourismusverbandes Paznaun-Ischgl, Thomas Köhle.

Die jüngsten Schneefälle hätten da keinen nennenswerten Einfluss auf die Buchungen gehabt: «Wir sehen keinen signifikanten Zusammenhang zwischen Buchungen und Wetterlage. Da das Skigebiet ohnehin so hoch liegt, und dort auch an Weihnachten schon alles weiss war, waren sie durchgängig gut gebucht», hiess es von den Tourismusdirektoren aus Samnaun und Ischgl unisono.

Auch im Oberengadin sieht die Lage positiv aus: «Der aktuelle Buchungsstand ist überdurchschnittlich gut und wir erwarten eine hervorragende Auslastung, die dem Niveau von Vor-Corona entspricht», sagt Jan Steiner von Engadin St. Moritz Tourismus (ESTM). Erste Rückmeldungen von Hotellerie und Parahotellerie, aber auch von Eventveranstaltern, seien sehr erfreulich und liessen darauf schliessen, dass die Auslastung nochmals über dem schon sehr guten Vorjahr liegen werde.

Das Engadin profitiere beim Buchungsverhalten aufgrund der Höhenlage schon den ganzen Winter von seiner Schneesicherheit. «Aktuelle Witterungsbedingungen beeinflussen das Buchungsverhalten von Wintergästen im Engadin kaum», sagt Steiner. Eine zahlenmässige Saison-Beurteilung erfolge aber immer erst nach Ostern. «Dann ist ein definitives Fazit möglich.»

Man spüre keine negativen Auswirkung auf die Nachfrage dadurch, dass man wieder an wärmere Orte fliegen könne. «Im Gegenteil: Internationale Gäste dürfen endlich wieder ins Engadin kommen und machen es auch», sagt Steiner.

In Pontresina zeigt sich die Branche ebenfalls zufrieden: «Die Rückmeldungen der Partner stimmen optimistisch», sagt der Geschäftsführer von Pontresina Tourismus, Ursin Maissen. Dass Fernreisen an warme Orte nun wieder möglich seien, habe bestimmt einen gewissen Einfluss auf das Reiseverhalten der Schweizerinnen und Schweizer. «Glücklicherweise dürfen wir aber weiterhin auf sehr treue Schweizer Gäste zählen.»

Auch in den Wochen, als in tieferen Lagen der Schnee gefehlt habe und die Hänge grün-braun gewesen seien, sei es in Pontresina auch im Tal stets weiss geblieben. «Die gewohnt kälteren Januartemperaturen und Schneefall haben aber definitiv zum bisher erfolgreichen Winterverlauf beigetragen, Gästeunsicherheiten reduziert und auch die eine oder andere Annullation in Hinblick auf die traditionellen Sportwochen verhindert», sagt Maissen.

Allerdings sagt der Tourismusdirektor mit Blick auf den gerade in internationalen Medien zeitweise etwas gar pauschal vermittelten Eindruck, es liege kein Schnee in den Alpen: «Es hilft uns für gewöhnlich, wenn dennoch auch in tieferen Lagen und anderen Alpenregionen möglichst winterliche Verhältnisse herrschen.»

In Silvaplana sei die Buchungslage in den einzelnen Hotels sehr unterschiedlich, sagt Tourismuskoordinatorin Deborah Gröble. «Einige Hotels weisen eine sehr gute Buchungslage auf, deutlich besser als in den Vorjahren. Der direkte Vergleich ist jedoch schwierig, da die Fasnacht anders gelegen ist und die Winterferien der einzelnen Kantone dieses Jahr über einen längeren Zeitraum als letztes Jahr verteilt sind.» Die Buchungen der internationalen Gäste seien wieder stark angestiegen.

Mit dem erneuten Kälteeinbruch und dem zusätzlichen Schnee habe es noch einige Hotelbuchungen mehr gegeben. «Es ist aber nicht so, dass das winterliche Wetter dazu geführt hätte, dass die Buchungen von einem Moment auf den anderen extrem angestiegen wären, sagt Gröble.

In der Region Lenk Simmental sei die Buchungslage über die Sportferien sehr gut, sagt Tourismusdirektor Albert Kruker. Bei den Gruppenhäusern und Ferienwohnungen haben wir nur noch vereinzelt Kapazitäten. Bei den Hotels hätten aufgrund der super Schneebedingungen an der Lenk, der anhaltenden Schönwetterperiode und der Winterstimmung im Dorf die Anfragen massiv zugenommen.

«Durch die Pandemie haben die Schweizer wohl die Schweiz als Reiseland wieder mehr schätzen gelernt. Die Nachfrage ist immer noch sehr hoch», sagt Kruker.

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