Schweizer Städte kämpfen gegen Lärmklagen-Flut
Das Wichtigste in Kürze
- Viele Partygänger feiern in diesem Corona-Sommer im Freien.
- In mehreren Städten kämpft die Polizei mit einer Lärmklagen-Flut.
- Die Einsätze in diesem Bereich haben stark zugenommen.
Obwohl der Lockdown vorbei ist, ist das Nachtleben noch immer nicht dasselbe wie vor Corona. Da noch nicht alle Clubs offen haben und Festivals abgesagt wurden, feiert das Partyvolk eben auf der Strasse.
Doch das Feiern im Freien hat auch seine Nachteile – das spürt besonders die Polizei. «Wir haben in der ganzen Stadt extrem viele Lärmklagen», sagt Judith Hödl, Mediensprecherin der Stadtpolizei Zürich auf Anfrage. Über 3700 waren es von Januar bis Juni.
Problem in der ganzen Schweiz
«Pro Wochenende sind es ungefähr 150 Lärmklagen», so Hödl. Das ist intensiv für die Polizei. Bei jedem einzelnen Fall muss eine Patrouille vorbeigehen.
In Bern zeigt sich ein ähnliches Bild. «In den ersten beiden Juliwochen hatten wir deutlich mehr Lärmklagen als in den Jahren zuvor», sagt Kapo-Mediensprecherin Ramona Mock zu Nau.ch.
Die konkreten Ursachen dafür kann Mock allerdings nicht benennen. Und auch andere Städte berichten von Lärmklagen. «Wie eigentlich jedes Jahr im Sommer», sagt Matthias Nabholz vom Basler Amt für Umwelt und Energie. «Ob das dieses Jahr nun mehr ist als in den vergangenen Jahren, ist schwer zu sagen.» Aktuelle Zahlen habe Basel noch keine erhoben.
Auch ein Kampf gegen Littering
Auch am Genfersee in Nyon VD steht die Polizei vermehrt im Einsatz, um Lärmbelästigung zu bekämpfen, wie die Stadt auf ihrer Website schreibt. Man setze aber auch auf Prävention und suche das Gespräch.
Doch nicht nur die Polizei muss öfters ausrücken. Auch die Stadtreinigung hat zusätzliche Arbeit. Denn eine Party im Freien hinterlässt immer wieder Müll.
«Wir haben 40 Prozent mehr Abfall jedes Wochenende», klagt die Stadträtin von Nyon gegenüber der SRF-«Tagesschau». Man brauche jetzt zusätzliche Leute, um das Seeufer regelmässig zu säubern.