Ein 55-jähriger Schweizer wurde während eines Raubüberfalls in Brasilien in den Kopf geschossen. Er überlebte – und spricht nun über den Angriff.
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Ein Schweizer Professor wurde in den Brasilien-Ferien schwer verletzt. - zVg

Das Wichtigste in Kürze

  • In Brasilien kam es zu einem brutalen Raubüberfall auf einen Schweizer.
  • Dem 55-jährigen Professor aus Lausanne wurde in den Kopf geschossen.
  • Er überlebte und spricht nun über den Angriff – es sei ein Hinterhalt gewesen.
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Am Donnerstag vergangene Woche kam es in Brasilien zu einem bewaffneten Raubüberfall auf Schweizer Touristen. Dem Familienvater, einem 55-jährigen Professor aus der Westschweiz, wurde dabei in den Kopf geschossen. Doch er hatte Glück im Unglück – und überlebte den brutalen Angriff.

Der Verletzte wurde nach dem Überfall umgehend in ein privates Spital eingeliefert. Inzwischen konnte er die Intensivstation wieder verlassen – und spricht nun sogar erstmals über die Attacke.

«Es geht mir viel besser, danke», sagt der Lausanner jetzt gegenüber «24heures». Er sei gerade mit seiner Ehefrau, einer gebürtigen Brasilianerin, im Auto unterwegs gewesen, als sie plötzlich überfallen wurden.

«Er schoss viermal auf uns»

«Ein Auto stoppte abrupt vor unserem. Es war ein Hinterhalt. Ein Mann stieg aus. Er schoss viermal auf uns», schildert der 55-Jährige.

Glücklicherweise befanden sich die gemeinsamen Kinder zum Zeitpunkt des Angriffs nicht im Wagen. Auch seine Frau wurde bei dem Überfall nicht verletzt.

Überhaupt kann der Schweizer den Raubüberfall nicht nachvollziehen. Sie hätten sich in der Gegend von Stella Maris befunden, was wirklich keine schlechte Gegend sei. «Unser Auto war nicht luxuriös, sondern nur ein Mietwagen, ein gewöhnliches Auto. Ich trug auch keine Uhr an meinem Handgelenk», so der 55-Jährige.

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Ein Schweizer wurde in der brasilianischen Stadt Salvador Opfer eines versuchten Raubüberfalls. - keystone

Und weiter: «Es gab nichts zu stehlen. Was passiert war, war unverständlich. Es gab keinen Grund, uns anzugreifen.»

Der Westschweizer Professor wurde von einer Kugel getroffen, als er versuchte, rückwärtszufahren und zu flüchten. Dabei prallte er in eine Wand.

Kugel traf Schweizer am Hinterkopf

«Was mich gerettet hat, war, dass die Kugel an der Innenseite des Innenraums abgeprallt ist. Dadurch verlor sie etwas an Geschwindigkeit, bevor sie meinen Hinterkopf traf, wo der Knochen am härtesten ist», schildert der Familienvater weiter. Wäre er direkt getroffen worden, so wäre er heute wohl nicht mehr am Leben.

Nach dem Kopfschuss blieb der Professor mehrere Minuten lang bewusstlos liegen. Für seine Ehefrau ein besonders schlimmes Erlebnis, wie er gegenüber «24heures» weiter erzählt.

«Meine Frau hat mich sterben sehen. Sie ist diejenige von uns beiden, die am meisten traumatisiert ist. Es gab Leute, die sofort aus dem Restaurant kamen und mir Erste Hilfe leisteten.»

Schweizer will dennoch wieder nach Brasilien

Der angeschossene Westschweizer befindet sich weiterhin im Spital in Salvador de Bahia. Seine Genesung wird voraussichtlich noch 20 Tage dauern. Dann will er nachhause in die Schweiz.

Nach Brasilien wird die Schweizer Familie aber wohl dennoch wieder zurückkehren. Er verbringe seit gut zehn Jahren seine Ferien in dem Land, so der 55-Jährige. «Brasilien ist ein Land, das ich liebe. Das wird sich nicht ändern.»

Der 27-jährige Angreifer des Professors wurde bei der Festnahme von der Polizei erschossen.

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