Schweizer Verlage starten Online-Registrierung von Mediennutzern
Vier grosse Schweizer Verlage fordern User ab heute Dienstag dazu auf, sich zu registrieren. Nächstes Jahr soll das Login obligatorisch werden.
Das Wichtigste in Kürze
- Ab heute Dienstag fordern vier grosse Schweizer Verlage User auf, sich zu registrieren.
- Davon sind 20 Titel von Tamedia, Ringer, CH Media und der NZZ-Mediengruppe betroffen.
- Ab nächstem September soll die Registrierung obligatorisch werden.
Vier Schweizer Verlage haben am Dienstag auf ihren Nachrichtenportalen mit der vorerst freiwilligen Online-Registrierung der Besucher begonnen. Die Nutzer von mehr als 20 Titeln werden gebeten, sich vor dem Lesen von Artikeln mit einem Login zu registrieren.
Die Registrierung ist vorerst freiwillig, wie es in einer gemeinsamen Mitteilung der Verlage heisst. Ab September 2020 soll das Login laut Tamedia-CEO Christoph Tonini dann zur Pflicht werden.
Verbesserte Voraussetzung für einen modernen, individualisierten #Journalismus: Schweizer Digital-Allianz setzt auf freiwillige Logins. Sie lanciert heute ihre gemeinsame «Mach’s persönlich» Kampagne. @chmediaag @NZZ @SRGSSR @Tamedia #Ringier https://t.co/trkg9tvqh8 pic.twitter.com/CS6c1S3YqD
— Ringier AG (@ringier_ag) October 15, 2019
Vom Nutzer abgefragt werden eine E-Mailadresse und ein Passwort, teils aber auch Namen, Geschlecht, Alter und Wohnort. Mit einem persönlichen Passwort können sich registrierte Nutzer auf allen beteiligten Online-Portalen anmelden.
SRG zieht mit freiwilligem Login nach
Zu der 2018 ins Leben gerufenen Digital-Allianz gehören sowohl die grossen privaten Medienhäuser Tamedia («Tages-Anzeiger», «20 Minuten»), Ringier («Blick», «Beobachter»), CH Media («Aargauer Zeitung», «Luzerner Zeitung») und die NZZ-Mediengruppe («Neue Zürcher Zeitung») wie auch die öffentlich-rechtliche SRG.
Die Login-Kampagne startete zunächst in der Deutschschweiz. Die Romandie und das Tessin sollen Anfang 2020 folgen. Die SRG will 2020 mit einem freiwilligen Login nachziehen.
Durch die Registrierung erhalten die Medienhäuser zusätzlichen Daten von ihren Nutzern, was zielgenauere Werbung ermöglicht. Damit wollen die Verleger ihre Position im Wettbewerb mit den übermächtigen amerikanischen Technologiekonzernen Google und Facebook stärken. Für die Nutzer liegt der zentrale Vorteil der Registrierung laut der Verlage in der stärkeren Personalisierung der journalistischen Angebote.