Schweizerische Flüchtlingshilfe kritisiert Asylverfahren
Die Schweizerische Flüchtlingshilfe ist nicht zufrieden mit dem beschleunigten Asylverfahren. Chefin Miriam Behrens kritisiert vor allem den hohen Zeitdruck.
Das Wichtigste in Kürze
- Miriam Behrens kritisiert den Zeitdruck beim beschleunigten Asylverfahren.
- Bei der Qualität der Verfahren gebe es dadurch Probleme.
Vor einem Jahr wurde ein Asylgesetz verabschiedet. Dieses sollte das Asylverfahren schneller und fairer gestalten. So würden gratis Anwälte gestellt jedoch auch weniger Fälle genauer geprüft. Nun stösst dieses Verfahren auf Kritik.
«Wir sind der Meinung, dass der Zeitdruck heute viel zu hoch ist.» So äusserte sich Miriam Behrens, Chefin der Schweizerischen Flüchtlingshilfe, gegenüber «NZZ». «Das Staatssekretariat für Migration (SEM) fokussiert derzeit aber fast nur aufs Tempo. Bei der Fairness beziehungsweise der Qualität der Verfahren gibt es deshalb Probleme.»
So würden derweilen nur 18 Prozent der Fälle in einem erweiterten Verfahren untersucht. Dies, obwohl der Bund ankündigte 40 Prozent der Fälle weiterzuziehen. Ausserdem hob sie hervor, dass die Asylzahlen im Moment relativ tief sind. Ob, dass System einem Anstieg standhielte, sei nicht klar und kritisch zu betrachten.