Scott-Chefs in Freiburg schreien sich nach Entlassung an

Nicola Aerschmann
Nicola Aerschmann

Givisiez,

Beim Sportartikelhersteller Scott muss CEO Beat Zaugg gehen. Das sorgt für Unstimmigkeiten – sogar die Polizei muss wegen des Streits ausrücken.

Freiburg
Ein Fahrzeug der Freiburger Kantonspolizei. (Symbolbild) - sda - KEYSTONE/LUKAS LEHMANN

Das Wichtigste in Kürze

  • CEO Beat Zaugg muss den Sportartikelhersteller Scott verlassen.
  • Nach der Kündigung kommt es beim Hauptsitz in Givisiez FR zu unschönen Szenen.
  • Zaugg ist mit der neuen südkoreanischen Führung nicht einverstanden.

Bei Scott im freiburgischen Givisiez haben offenbar nicht alle das Heu auf der gleichen Bühne. Eine umstrittene CEO-Entlassung sorgt für heftige Streitereien – und löst schliesslich einen Polizeieinsatz aus!

Wie die Kantonspolizei Freiburg zu «RadioFr.» sagt, hätten sich die Chefs der Firma gegenseitig angeschrien. Sie spricht gegenüber dem regionalen Radiosender von einem Aufstand der Direktoren.

Scott
Beim Velohersteller Scott läuft aktuell auch eine Art internes Rennen um die Macht im Unternehmen. (Symbolbild) - keystone

Vier Polizeiautos rückten gemäss dem Bericht in der Folge zum Gebäude des Sportartikelherstellers aus. Wie die Polizei ausführt, wurde beim Einsatz niemand verhaftet. Es müsse eine Lösung auf zivilrechtlicher Ebene geben, heisst es.

Doch was steckt hinter der Eskalation? Anfang Woche wurde bekannt, dass der langjährige CEO Beat Zaugg entlassen wurde. Juwon Kim sollte laut Scott dessen Posten ab sofort übernehmen. Er kommt vom südkoreanischen Mehrheitsaktionär Youngone.

Zaugg wehrte sich jedoch dagegen, obwohl die Kündigung laut dem Verwaltungsrat rechtlich bindend sein soll. «Ich bin weiterhin im Büro und arbeite», so der Entlassene gegenüber der Nachrichtenagentur AWP am Dienstag. Er kritisierte unter anderem, dass die Mitarbeitenden nicht vorher informiert worden seien.

Neuer CEO: Meinung von Zaugg ist irrelevant

Seit 2015 ist Zaugg bei Scott nur noch Minderheitsaktionär und hat aktuell 47 Prozent der Papiere inne. Die Mehrheit halten seither die Südkoreaner von Youngone.

Wie Zaugg selbst sagt, könne er sich vorstellen, den Rest der Aktien auch noch abzugeben, aber nicht an Youngone. Denn die Südkoreaner würden «die Branche und die Kultur der Firma» nicht verstehen.

Stellt Scott aus Ihrer Sicht gute Sportartikel her?

Der neue CEO Juwon Kim äusserte sich gegenüber AWP ebenfalls zur Causa Zaugg: «Wir verstehen, dass es für Herrn Zaugg angesichts seiner langjährigen Funktion als CEO schwierig sein kann, seine Kündigung zu akzeptieren.» Letztlich sei das aber irrelevant, denn der Verwaltungsrat habe das Recht, ihn zu entlassen.

Scott ist ein Unternehmen mit rund 1000 Angestellten. 400 davon sind in der Schweiz tätig. Der Hauptsitz befindet sich in Givisiez im Kanton Freiburg.

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Kommentare

User #5259 (nicht angemeldet)

Ich werde mich in Zukunft hüten etwas von dieser Firma zukaufen.

User #1187 (nicht angemeldet)

Es scheint, als hätten Sie eine herausfordernde Situation vor sich.Vielleicht hätte man nicht auf zwei Hochzeiten gleichzeitig tanzen sollen, es ist wichtig, Prioritäten zu setzen und sich auf das Unternehmen zu konzentrieren, das Ihre volle Aufmerksamkeit benötigt. Sie können ja immer noch die Führung bei Transa zu übernehmen und dazu beitragen, das Unternehmen wieder auf Kurs zu bringen. Es ist nie zu spät, Veränderungen vorzunehmen und das Beste aus der Situation zu machen.

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