Seco-Chefin Budliger Artieda reist offiziell in die USA
Die Seco-Chefin Budliger Artieda reist offiziell in die USA, um sich mit Donald Trump zu treffen und einen Handelskrieg zu verhindern.

Die Schweiz hat von den USA einen Termin für ein Treffen mit der Regierung Trump erhalten. Seco-Chefin Helene Budliger Artieda reist nächste Woche offiziell nach Washington. Details zum Besuch sind noch keine bekannt.
Fabian Maienfisch, Mediensprecher beim Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco), bestätigte am Samstag auf Anfrage von Keystone-SDA eine Meldung des «Tages-Anzeigers». Es gehe um ein Abtasten, Verhandlungen und Abschlüsse werde es keine geben.
Gemäss dem Zeitungsbericht wurde das Treffen letzte Woche im Bundeshaus eingefädelt. Budliger Artieda und Parlamentarier aus allen Bundesratsparteien sollen mit hochrangigen Vertretern der US-Botschaft in Bern zusammengetroffen sein.
Vorwürfe unfairer Handelsmethoden
Der schnelle Termin für die Seco-Direktorin ist eine Überraschung. Derzeit beträgt die Wartezeit für einen Besuch bei der Regierung von US-Präsident Donald Trump mehrere Wochen. An welchem Wochentag die Spitzendiplomatin in die Vereinigten Staaten reist, mit wem sie spricht und welches die Inhalte der Gespräche sein werden, steht laut Maienfisch noch nicht fest.
Es dürfte für die Schweiz jedoch darum gehen, einen Handelskrieg mit den USA zu verhindern. Die USA haben die Schweiz bereits auf eine Liste von Ländern mit «unfairen Handelsmethoden» gesetzt.
Die Schweiz hat eine positive Handelsbilanz bei Gütern und erscheint darum auf dieser Liste. Budliger Artieda hatte jedoch kürzlich in einem Interview mit CH-Media-Medien erklärt, man könne der Schweiz nicht vorwerfen, unfair zu sein. Die Schweiz habe einseitig ihre Industriezölle abgeschafft, und es gebe keine Pharma-Zölle. US-Unternehmen könnten ihre Produkte zollfrei in die Schweiz exportieren.
Schweizer Unternehmen schaffen Jobs
Zudem hätten Schweizer Unternehmen in den USA fast eine halbe Million Jobs mit einem sehr hohen Einkommen von durchschnittlich 131’000 Dollar pro Stelle geschaffen.
Ob Trump diesen Argumenten gegenüber empfänglich ist, kann man laut der Staatssekretärin noch nicht sagen. «In den ersten Wochen wurden so viele Dekrete erlassen, dass selbst in den USA niemand den ganzen Überblick hat. Im Moment ist es unberechenbar», sagte die Seco-Chefin im Zeitungsinterview.
Auf einen Handelskrieg mit den USA lasse sich die Schweiz aber nicht ein. Dazu sei die Drohkulisse mit neun Millionen Einwohnern zu klein. Über die von Trump angedrohten oder bereits verhängten Strafzölle dürfte zweifelsohne gesprochen werden.