Sexy Schoko-Hase löst Sexismus-Debatte aus
«Ob derlei vergeht einem die Lust auf Schoggihasen», reklamierte eine Kundin in der Bäckerei auf Twitter. Denn: Grosse, nackte Brüste und die roten Lippen der Häsin seien sexistisch.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein Schokoladen-Hase mit grossen Brüsten, der dem Film «50 Shades of Grey» nachempfunden ist, stösst auf Kritik.
- SP-Nationalrätin findet die Produktion solcher Hasen im Kontext der #Metoo-Debatte unsensibel.
- Die Confiserie Bachmann entschärft: Kunden hätten sich den Hasen gewünscht.
Genialer Marketing-Streich oder taktloser Fehlgriff? Die grossbusige Schoggi-Häsin «50 Shades of Eastern» der Confiserie Bachmann aus Luzern sorgt derzeit auf sozialen Netzwerken für Diskussionen. Für die einen ist der kleine Porno-Hase zum Anbeissen, für die anderen eine klischeehafte Darstellung des weiblichen Geschlechts.
SP-Nationalrätin Yvonne Feri findet die Kreation deplatziert. «In Zeiten der Me-Too-Debatte einen solchen Osterhasen anzubieten, ist sehr unsensibel», erklärt sie gegenüber der «Luzerner Zeitung». Zudem sei es problematisch, dass dies auch Kinder, welche die Confiserie besuchen, sehen könnten. Der Hase sei ausserdem «entgegen der Oster-Tradition». Ein männliches Pendant würde das Sexismus-Argument allerdings entschärfen.
Provokation kein Ziel gewesen
Juliane Bachmann, Geschäftsleitungsmitglied der Confiserie, entschärft: «Es ist nicht das Ziel gewesen, mit dem extravaganten Design die Gefühle der Leute zu verletzen.» Bisher sei aus keinem ihrer 13 Fachgeschäfte Kritik gegenüber dem Personal geäussert worden. Schlussendlich gehe die Entscheidung, den Fifty-Shades-Hasen in diesem Jahr erneut zu produzieren, auf eine Online-Umfrage zurück. Hier hätten sich viele Kunden den Hasen ausdrücklich gewünscht.
Insgesamt bietet die Luzerner Traditionsbäckerei über 40 Spezial-Schoko-Hasen in ihrem Sortiment an. Darunter Schoggi-Doubles von Super Mario, Gino-Sheeran, den Minions sowie Singstar Ed Sheeran.