«Sie wollen einzig das Schiff aufhalten»
Proactiva Open Arms Gründer Oscar Camps spricht über die Beschlagnahmung seines Flüchtlings-Rettungsschiffs in Italien: «Wir gehen nicht davon aus, dass der Fall schnell gelöst wird». Die Hilfsorganisation hatte letzte Woche 200 Migranten an der lybischen Küste gerettet.
Das Wichtigste in Kürze
- Oscar Camps, Chef der NGO Proactiva Open Arms, weiss nicht, wie lange Italien das Rettungsschiff noch festhalten wird.
- Der Organisation wird Begünstigung illegaler Einwanderung vorgeworfen.
- Das Schiff rettete am Donnerstag an der libyschen Küste 200 Migranten.
Der Gründer der spanischen Hilfsorganisation Proactiva Open Arms sieht einzig politische Motive hinter der Beschlagnahmung seines Flüchtlings-Rettungsschiffes in Italien. Die Anschuldigungen seien nur dazu da, das Schiff von seinen Einsätzen aufzuhalten, sagte Oscar Camps der Deutschen Presse-Agentur. «Wir gehen nicht davon aus, dass der Fall schnell gelöst wird. Sie können (das Schiff) zwei Monate festhalten oder acht.»
Das Boot der privaten Organisation war am Sonntag in Sizilien an die Kette gelegt worden. Drei Crewmitgliedern, darunter dem Kapitän, wird Begünstigung illegaler Einwanderung vorgeworfen, wie der Staatsanwalt von Catania, Carmelo Zuccaro, der dpa bestätigte.
Noch ist nicht klar wie es weitergeht. Der Kampf für Flüchtlinge ist ein harter, wie Bilder aus der Mission zeigen:
200 Migranten gerettet
Die drei Beschuldigten seien noch auf dem Schiff, auf dem sie lebten, und sie könnten sich frei bewegen, sagte Camps. Er wisse nicht genau, gegen welche Regeln seine Organisation verstossen haben solle.
Das Schiff hatte am Donnerstag vor der libyschen Küste mehr als 200 Migranten gerettet (Nau berichtete).