Simonetta Sommaruga hält trotz Chaos zu Serafe
Das Wichtigste in Kürze
- Die Serafe AG sorgte zu Jahresbeginn mit einem Rechnungschaos für viele rote Köpfe.
- Die Billag-Nachfolgerin wurde zum Politikum, sodass der Bundesrat damit konfrontiert ist.
- Die zuständige Bundesrätin Simonetta Sommaruga hält jedoch bedenkenlos an Serafe fest.
Seit Anfang Jahr treibt die Serafe AG die Radio- und Fernsehabgaben ein. Doch der Start der Billag-Nachfolgerin ist alles andere als geglückt.
Einige tausend Haushalte erhielten eine falsche Rechnung. Wer sich wehren wollte, wartete «beeindruckend lange» in der Warteschleife, wie es ein Serafe-Sprecher zugab. Denn die Serafe ist alleinige Ansprechsstelle für Gebührenfragen.
Das Puff wurde zum Politikum. So beschäftige sich der Bundesrat am Montag in der nationalrätlichen Fragestunde mit dem Chaos. Namentlich die neue Medienministerin Simonetta Sommaruga.
Die SP-Nationalrätin Ursula Schneider Schüttel wollte wissen, welche Konsequenzen der Bundesrat zieht. Das Resultat: Keine.
Serafe hatte sehr wohl «geübt»
Schneider Schüttel zweifelte daran, dass die Serafe AG einen Testlauf oder Simulation durchgeführt habe. Sozusagen ohne Übung habe sie zu Jahresbeginn drei Millionen Rechnungen versandt.
Die zuständige Bundesrätin Simonetta Sommaruga widerspricht. In der Antwort des Bundesrates stellt dieser klar, diese Ansicht nicht zu teilen.
«Die Serafe AG konnte bereits im Frühjahr 2018 den Rechnungsdruck simulieren und entsprechende Testläufe durchführen.»
Das Bundesamt für Kommunikation (Bakom) habe Ende Mai 2018 die Aufbereitung der Rechnungen geprüft.
Simonetta Sommaruga redet von höchster Punktzahl
Weiter spricht Sommaruga in ihrer Antwort die Muttergesellschaft der Serafe, die Seeon AG, an.
«Diese betätigt sich seit Jahren mit Erfolg im Bereich Produktion und Versand von Massenkorrespondenz.» Beispielsweise mit Krankenversicherungs-Rechnungen.
Die Seeon AG habe in der Ausschreibung sämtliche Kriterien erfüllt. In den Zuschlagskriterien gar «die höchste Punktzahl.»
Die Daten der Einwohnerdienste würden laufend verbessert.