Sissach BL: Gefährlicher Corona-Skeptiker wird entwaffnet

Redaktion
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Sissach,

In der Corona-Pandemie war der Sissacher Unternehmer Michael Bubendorf ein Gesicht der Massnahmen-Gegner. Nun nehmen die Behörden ihm seine Waffen weg.

Michael Bubendorf Arena
Corona-Skeptiker Michael Bubendorf muss seine Waffen abgeben. Die Behörden stufen ihn wohl als gefährlich ein. (Archivbild) - SRF

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Sissacher Corona-Skeptiker Michael Bubendorf muss seine Waffen abgeben.
  • Die Behörden stufen ihn als potenziell gefährlich ein, weil er den Staat offen ablehnt.
  • Will er seine Waffen behalten, müsse er ein forensisches Gutachten anfertigen lassen.

In der Corona-Pandemie war er ein Gesicht der Massnahmen-Gegner und sass im Vorstand des Vereins «Freunde der Verfassung». Nun ist der Sissacher Unternehmer Michael Bubendorf wieder in den Schlagzeilen.

Der 43-Jährige musste seine Waffen bei der Baselbieter Polizei abgeben. Die Behörden sehen in ihm ein potenzielles Sicherheitsrisiko.

In der Zeitschrift «Schweizer Monat» hat Bubendorf den Fall selbst öffentlich gemacht. Gegen ihn läuft ein Verfahren, in dem es um ein mögliches Waffenbesitzverbot geht.

Behörden begründen Waffenbesitzverbot mit Corona-Skepsis

Ins Rollen gekommen war der Fall, als Bubendorf einen Waffenerwerbsschein für eine neue Waffe erwerben wollte. Es handelte sich um ein Sturmgewehr, wie er selbst im «Schweizer Monat» schreibt. Dieses habe er in einem Schiesskeller für taktische Schützen im Nachbarort einsetzen wollen – als Hobby.

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Ins Rollen kam der Fall, als Bubendorf ein Sturmgewehr kaufen wollte. (Symbolbild) - keystone

Die Behörden stellten sich aber quer. Und nicht nur das: Das «Kantonale Bedrohungsmanagement» habe Zweifel daran, dass Bubendorf fähig ist, Waffen zu führen. Er solle also alle Waffen abgeben oder ein forensisches Gutachten erstellen lassen, das seine Waffenfähigkeit belegt.

Die «Basler Zeitung» zitiert aus einer ersten Erklärung der Fachstelle Waffen und Sprengstoff. Darin werde das Vorgehen damit begründet, dass Bubendorf «Coronaskeptiker» sei.

Staatsrechtler: Gesinnung reicht für Waffenbesitzverbot nicht aus

Nicht nur Bubendorf findet diese Begründung für ein Waffenbesitzverbot möglicherweise zu dünn. Die Gesinnung allein reiche nicht für ein Waffenverbot, sagt der Staatsrechts-Professor Markus Schefer der «BaZ», ohne detailliert zu bewerten.

Interessierst du dich für Gerichtsfälle?

In einer weiteren Antwort der Polizei heisst es später, dass er offen zugegeben habe, Demokratie und Staat abzulehnen.

Tatsächlich fiel Bubendorf in der Vergangenheit mit harten Aussagen auf. In einem Vortrag im Jahr 2021 empfahl er jedem, den Umgang mit Schusswaffen zu erlernen. Einst nannte er die Bundesräte «Verbrecher».

Kommentare

User #2370 (nicht angemeldet)

Es scheint gewisse Politiker/ Behördenvorsteher haben Angst um ihren Status. Sind bald Wahlen ? Da kam ihnen die Idee Bubendorf in ein zwielichtiges Bild zu stellen- obwohl sie selber genau wissen dass ihre Vermutungen nur ein eigenes geschwurbel sind. Psychologische Kriegsführung von einer alten Garde - falls jene Basler Clique sich zu unrecht beschuldigt fühlt, es war bei ihr nicht so gemeint.

User #5020 (nicht angemeldet)

Vielleicht sollte man eher den Leuten die Waffen wegnehmen, die Transparente hielten mit “Wir werden Euch alle impfen”. Soweit ich weiss, hat Bubendorf niemanden persönlich bedroht. Eine Zwangsmedikamentierung ist jedoch eine solche körperliche Bedrohung. Oder wir sollten die Aufgeregtheit in der Diskussion wieder etwas senken und wieder akzeptieren, dass wir die Dinge verschieden sehen, und das das gut so ist. Das würde reichen.

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