Skitouren-Situation in den Bergen bleibt angespannt
Am Wochenende verunfallten gleich mehrere Touren-Gänger in den Schweizer Bergen. Trotz wenig Schnee ist die Situation abseits der Piste gefährlich.
Das Wichtigste in Kürze
- Am Wochenende stürzten mehrere Skitourenfahrer ab oder wurden von Lawinen verschüttet.
- Dies trotz mässiger Lawinen-Gefahr in den Bergen.
- Der Regen in den letzten Tagen hat die Gefahr erhöht.
Das frühlingshafte Wetter lockte am Wochenende die Massen in die Berge. Nicht nur auf die Piste – auch Tourengänger nutzten die Bedingungen aus. Mit Folgen: Am Samstag stürzten auf dem Albristhorn BE gleich zwei Tourengänger – unabhängig voneinander – ab.
Ein 48-jähriger Mann konnte nur noch tot geborgen werden, der andere Mann wurde schwer verletzt ins Spital geflogen.
Am Sonntag wurde eine Skitouren-Gruppe von einer Lawine am Piz Chrachenhorn bei Davos GR erfasst. Der Unfall ging glimpflich aus, keine der sechs Personen wurden verletzt.
Denn trotz einer mässigen bis geringen Lawinengefahr ist die Situation für Touren gefährlich.
Das WSL-Institut für Schnee- und Lawinenforschung SLF warnt: «Vor allem vom Alpennordhang haben wir viele Meldungen über die harten Krusten bekommen.» Wie Sprecher Lukas Dürr erklärt, seien diese Krusten durch die Regenfälle von Anfang Februar entstanden.
Gute, zeitnahe Vorbereitung das A und O
Zu den einzelnen Unfällen könne das SLF keine genauen Angaben machen. Aber: «Beim Chrachhorn handelt es sich um sehr steiles Gelände mit einer Neigung von 35-40 Grad.»
Eine «mässige Lawinensituation» bedeute nicht, dass keine Gefahr bestehe. «Gerade in steilem oder schattigem Gelände können stellenweise Lawinen ausgelöst werden.»
Wichtig sei: «Vor jeder Tour informieren, und zwar möglichst aktuell. Die Situation kann sich von Tag zu Tag ändern.» Auch die richtige Ausrüstung und Ausbildung seien zentral.
Da ab Mittwoch wieder Schnee bis in tiefe Lagen erwartet wird, kann sich die Lawinensituation auch schnell wieder verschlimmern.