So gefährlich leben Schweizer Pöstler und Kuriere
Schweizer Pöstler treffen immer wieder auf Hunde – das kann gefährlich werden. Der Briefkasten steht drum mittlerweile an einem sichereren Ort.
Das Wichtigste in Kürze
- In Australien werden Pöstler im Durchschnitt 200 Gefahren pro Tag ausgesetzt.
- Hierzulande ist die Arbeit von deutlich weniger Sicherheitsproblemen geprägt.
- Hunde und ungewöhnliche Arbeitszeiten können aber schwierig zu manövrieren sein.
Aggressive Hunde, angriffslustige Elstern, Insektennester in Briefkästen. Für Pöstler ist Australien ein Land voller Herausforderungen. Allein im vergangenen Jahr wurden von ihnen 81'000 Gefahren im Dienst verzeichnet, berichten örtliche Medien im März. Das entspricht mehr als 200 pro Tag.
«Die Art unserer Arbeit erfordert es, dass unsere Zusteller jeden Tag draussen sind», sagt ein Sprecher der Australia Post. Gewisse Hindernisse seien unvermeidbar.
So auch in der Schweiz. Hierzulande ist die Arbeit allerdings «schon weniger heikel» als Down Under, sagt Ursina Iselin, Mediensprecherin der Schweizerischen Post, und lacht.
Boten entsprechend geschult
Aber: «Das typische ‹Klischee› von Hund und Pöstler trifft mitunter schon zu», sagt Iselin. So kommen Pöstler mit nicht angeleinten Vierbeinern schon öfter in Kontakt. Details zu Vorfällen will die Post keine nennen. Aber: «Glücklicherweise kommt es nur zu sehr wenigen Ereignissen unserer Mitarbeitenden im Zusammenhang mit Hunden.»
2021 wurden 79 Hundebisse gemeldet. Die Zahl geht stetig zurück. 2016 lag sie noch bei hohen 124.
Mitarbeitende der Schweizerischen Post werden im Rahmen ihrer Ausbildung entsprechend geschult. Damit der Pöstler nicht vom Hund angebellt oder gar gebissen wird, gibt es mittlerweile Massnahmen. Briefkästen werden «mittlerweile an leicht zugänglichen Stellen aufgestellt», sagt Iselin.
«Also an der Grundstücksgrenze statt direkt beim Haus.» So kommt der Hund gar nicht erst mit dem Pöstler in Berührung. Mit Erfolg: In der Begrüssungsbroschüre über die Sicherheit am Arbeitsplatz der Boten ist kein Unterkapitel für den «Umgang mit Hunden» mehr erforderlich.
Sicherheit der Mitarbeiter geht vor
Der Paketdienst DPD schützt seine Mitarbeitenden mit regelmässigen Schulungen und Fahrtrainings. Hier werden Mitarbeiter über mögliche Gefahren im Strassenverkehr oder bei der Zustellung selbst aufgeklärt und lernen, mit diesen umzugehen. Neue Boten werden anfangs ausserdem von einem erfahrenen DPD-ler begleitet, wenn sie wollen.
Das Unternehmen Notime stellt Pakete vor allem abends zu. COO Daniel Dietrich weiss: Dementsprechend sind Wetter-Bedingungen und Dunkelheit ein grosses Thema: «Im Winter wird spätabends frisch gefallener Schnee nicht so schnell geräumt, wie zu regulären Arbeitszeiten. Und wenn im Sommer bei Unwetter ein Baum auf die Strasse fällt, wird die Route nicht so schnell umgeleitet.»
Insgesamt bleibe allerdings auch Notime von Problemen mit der Sicherheit verschont.
Die meisten Strassen sowie Häuser sind gut beleuchtet. «Sollte dies einmal nicht der Fall sein, hilft beim Ausliefern eine Warnweste. Und eine Handyleuchte, um das richtige Klingelschild zu finden», so Dietrich weiter. Damit das wichtige Gerät geschützt und aufgeladen bleibt, stellt Notime zudem eine wasserabweisende Hülle und eine Powerbank zur Verfügung.