Wegen des Coronavirus boomt das Online-Dating. Die Spaltung zwischen Geimpften und Impfgegnern findet sich aber auch auf Flirt-Plattformen.
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Nicht wenige Personen geben auf Dating-Apps ihren Impfstatus zum Coronavirus an. - Pixabay

Das Wichtigste in Kürze

  • Online-Dating ist wegen der Corona-Pandemie so beliebt wie noch nie.
  • Eine Dating-Expertin ist sich sicher: Der Trend bleibt auch nach Massnahmen-Ende erhalten.
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Noch spontan ein Date für den Valentinstag finden? Dafür greifen wohl viele zu Dating-Apps wie Tinder, Bumble, OkCupid und Co. Diese, genau wie Online-Partnervermittlungen, haben während der Corona-Pandemie einen regelrechten Boom erlebt.

Nutzen Sie Online-Dating-Plattformen?

«Vor allem die Jungen, das heisst unter 30-Jährige, nutzen jetzt viel mehr Online-Dating. Früher haben diese eher in Bars oder Klubs nach Partnern gesucht», weiss Henning Wiechers, CEO der Plattform «Singlebörsen-Vergleich.ch».

In der Schweiz bedeutet das gemäss Zahlen der Plattform «zu-zweit.ch» konkret: Von 1,3 Millionen Singles nutzen geschätzt 900'000 Online-Dating. Das sind 100'000 mehr als vor der Pandemie.

Video-Dating wegen Coronavirus: Top oder Flop?

Das ist aber bei weitem nicht das einzige, was sich in Sachen Dating wegen des Coronavirus verändert hat. «Viele Plattformen, wie etwa Parship, haben eine Video-Funktion eingeführt», so der Dating-Experte. Diese Funktion sei bei den Nutzenden jedoch noch nicht sehr gut angekommen.

Dating-App
Eine Person nutzt die Dating-App badoo. - Pexels

«Es ist schwierig, sich auf Video richtig in Szene zu setzen», vermutet Wiechers als Grund. «Bei schlechter Beleuchtung, Schatten, oder einem unpassenden Hintergrund wirkt man schnell unattraktiv.»

Dennoch seien Videoanrufe die Zukunft des Datings, meint auch Linda Benz, Online-Dating Expertin bei «zu-zweit.ch»: «Ein durchschnittliches Date kostet in der Schweiz 250 Franken. Online ist bequemer, einfacher, aber eben auch günstiger.»

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Ein Date über Video-Anruf könnte wegen des Coronavirus schon bald zur Norm werden. - Pexels

Die Alternative zum Videoanruf, wenn das klassische Café-Date wegen Corona unmöglich ist? «Heute trifft man sich auf einen Spaziergang», weiss Wiechers. Gerade jetzt im Winter ist dies aber wohl für einige nicht sehr ansprechend.

Dating-Apps zeigen nun sogar Impfstatus

Trotzdem in ein Restaurant zu gehen, ist aber wegen 3G, 2G oder 2G+-Regeln nicht immer einfach. «Man muss auf jeden Fall flexibler sein», so Benz. Um solche Schwierigkeiten zu vermeiden, haben etwa Lovescout24, Tinder und Finya zusätzlich zu Grösse, Haarfarbe und Co. ein neues Filter-Kriterium eingeführt: den Impfstatus.

«Die Spaltung der Gesellschaft in Geimpfte und Impfgegner sieht man auf jeden Fall auch im Online-Dating», bestätigt Wiechers. So möchten zum Beispiel Geimpfte sich den Aufwand ersparen, ein zertifikatsfreies Treffen organisieren zu müssen. Bei Ungeimpften gibt es hingegen extreme Fälle, die gar nichts mit Geimpften zu tun haben möchten. «So sind quasi zwei Gruppen entstanden, die untereinander fast keinen Austausch haben», erklärt der Dating-Experte.

Zugleich bringe das Thema Coronavirus die Menschen aber auch näher zueinander. Wiechers erklärt: «Corona ist natürlich ein super Eisbrecher. Etwas, das alle gemeinsam haben.»

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