So trauert Kuhzüchter Toni Brunner (SVP) um 15 tote Kühe
Im Wallis kommen bei einem Unwetter 15 Eringer-Kühe ums Leben. Züchter Toni Brunner leidet mit – und spricht über die Wetter-Herausforderungen für Bauern.
Das Wichtigste in Kürze
- Beim Unwetter im Wallis haben 15 Eringer-Kühe ihr Leben verloren.
- Der Eringer-Fan Toni Brunner leidet mit – und erklärt das Leiden der Tiere bei Gewittern.
- Eine Verbindung der Unwetter zum Klima-Wandel weist der frühere SVP-Chef von der Hand.
Christian Sermier hat emotionale Tage hinter sich. 15 Eringer-Kühe kommen beim Unwetter auf seiner Alp durch einen Blitzeinschlag ums Leben. «Es ist wirklich nicht einfach», erzählte der Bauer im Interview.
Zwar ist die Tragödie vom Ausmass her ein seltener Fall. Dennoch: Tiere leben bei heftigen Gewittern gefährlich. Das weiss auch der langjährige SVP-Präsident Toni Brunner. Der Toggenburger beherbergt auf seinem Hof selbst knapp 30 Eringerkühe.
Toni Brunner: «Es bricht mir das Herz»
«Was im Wallis mit diesen Tieren passiert ist, bricht mir das Herz», sagt er betroffen. Dass Bauern durch Unwetter Vieh verlieren, komme aber häufiger vor, als viele denken. «Leben und Tod liegen auf dem Bauernhof sehr nah beieinander», so Brunner.
Er weiss, wovon er spricht. «Wir hatten bei uns erst letztes Jahr einen Absturz einer Kuh. Sie überlebte, aber wir mussten sie notschlachten.» Das seien schwierige Situationen für Bauern.
Doch gerade in steilem Gelände würden bei starken Niederschlägen immer wieder Tiere zu Tode stürzen, ohne dass die Öffentlichkeit etwas davon erfährt. Dieses Risiko lasse sich nicht vermeiden.
Schwierige Diskussionen mit Versicherungen
Neben den emotionalen Leiden kämen für die Bauern dabei auch finanzielle Fragen auf sie zu. «Mit den Versicherungen ist es manchmal nicht einfach», weiss Brunner. Denn so wertvolle Tiere zum vollen Betrag zu versichern, sei für viele Landwirte teuer.
Eringer Kampfkühe können weit über 10'000 Franken wert sein. Brunners «Mannschaft» ist nach seinem Rücktritt aus dem Nationalrat auf knapp 30 Tiere angewachsen. Nur vier davon gehören ihm selbst, für die restlichen trägt er die Verantwortung.
Unter den Besitzern sind auch SVP-Kollegen wie Nationalrat Thomas Matter oder Walter Frey. Aktuell hat er die Tiere auf vier verschiedenen Alpen verteilt. Parallel ist der SVP-Politiker auch regelmässig im Wallis.
Toni Brunner sieht keinen Zusammenhang mit Klimawandel
Oberhalb von Ergis/Eischoll sind seine Kampfkühe Taifun und Venice, das Abschiedsgeschenk der SVP, zu Hause. Mit ihnen nimmt er auch an Wettkämpfen teil. Das sei aber nicht sein Fokus, so Brunner.
Seine Kühe im Walliser Exil haben das Gewitter schadlos überstanden. Doch bei Unwettern macht sich Bauer Brunner Sorgen wie jeder andere Landwirt auch.
Nur: Wird das wegen dem Klimawandel künftig öfter passieren? Brunners Vorgänger als Parteichef, der amtierende Bundespräsident Ueli Maurer, äusserte sich im Nau-Interview in diese Richtung.
Davon hält Toni Brunner nichts. «Ich wehre mich dagegen, aus jeder Tragödie eine Klima-Geschichte zu basteln», sagt er. Und: «Blitze hat es schon immer gegeben. Die Natur ist wild. Wer draussen ist, hat immer ein Restrisiko. Das gilt für Mensch und Tier.»