So war die Pnos Gegendemo in Basel
Heute Samstag wollte die rechtsextreme Pnos eine Kundgebung in Basel durchführen. Eine Gegendemonstration machte der Pnos aber einen Strich durch die Rechnung.
Das Wichtigste in Kürze
- Heute fanden mehrere Kundgebungen in Basel satt.
- Einerseits eine Kundgebung der Pnos,…
- …, andereseits eine unbewilligte Gegendemonstration.
Kurz vor 13 Uhr war der Messeplatz in Basel noch wie ausgestorben. Doch pünktlich zur angekündigten Zeit versammelten sich die Teilnehmenden der unbewilligten Anti-Pnos-Demo unter dem Motto «Kein Messeplatz für Nazis». Auch die Teilnehmenden der rechtsextremen Pnos, die mit Bewilligung gegen den UN-Migrationspakt demonstrierten, waren pünktlich vor Ort.
Mit rund 25 Aktivisten war die Pnos von Anfang an zahlenmässig unterlegen. Zu Beginn wurde es auf dem Messeplatz kurz hektisch, als sich die Gegendemonstranten auf die Pnos zubewegte. Doch die Polizei grätschte dazwischen. Die Gegendemonstration blieb weitgehend friedlich. Das Publikum war gemischt und farbenfroh.
Pnos-Kundgebung wurde verschoben
Die Pnos-Kundgebung wurde kurze Zeit später von der Polizei auf eine weniger prominente Stelle am Messeplatz verschoben. Die Staatsgewalt schirmte die Pnos-Kundgebung ab.
Es kam am Samstag zu mehreren grösseren Zwischenfällen. Gegen 15 Uhr formierte sich beim Badischen Bahnhof ein «Schwarzer Block». Die Polizei setzte massiv Gummischrot ein. Auch als die Personen sich zurückzogen wurde weiter geschossen.
Gegen 16 Uhr kam es wiederum auf dem Messeplatz zum Einsatz von Gummischrot. Während längerer Zeit bildeten die Gegendemonstranten eine Wand gegenüber den Polizisten, die die Pnos-Kundgebung schützten. Laut mehreren Teilnehmenden waren keine Provokationen vorangegangen, auch wurde keine (hörbare) Warnung gesprochen.
Mehrere Verletzte
Mindestens eine Person wurde schwer verletzt, mehrere weitere Personen wurden leichter verletzt. Laut dem Justiz- und Sicherheitsdepartement wurde die Pnos-Kundgebung um 15.45 Uhr aufgelöst. Zu diesem Zeitpunkt waren an die 70 Teilnehmende zu beobachten.
Die Gegendemonstranten verharrten eine Zeit lang beim Messeplatz, zogen dann aber in Richtung des Polizeipostens an der Clarastrasse weiter. Die Polizei war mit einem Grossaufgebot vor Ort. Die Gegendemonstranten zogen nach einem kurzen Halt wieder zurück und hinterliessen einen brennenden Einkaufswagen.
Um 17 Uhr war Schluss
Um 17 Uhr löste sich die unbewilligte Gegendemonstration beim Restaurant Hirscheneck auf. Man zeigte sich glücklich, dass die Pnos-Kundgebung nur eingeschränkt durchgeführt werden konnte, und ermahnte daran, die Strasse für den Basler Stadtlauf freizugeben.
Bei den Basler Verkehrs-Betriebe (BVB) heisst es, dass der Tram- und Busbetrieb
«aus Sicherheitsgründen situativ umgeleitet werden»
musste. Immer wieder waren Strassen blockiert. Es fanden nebst den beiden Kundgebungen auf dem Messeplatz auch zwei weitere Kundgebungen in Basel statt.
Die Polizei und das Grenzwachtkorps führten laut eigenen Angaben 200 Kontrollen durch. Es soll zu zwei Festnahmen gekommen sein, zwei Personen wurden von Sanitätern zur
Abklärung ins Spital gebracht. Zum Gummischrot-Einsatz heisst es, dass die Personen vorher abgemahnt wurden. Polizistinnen und Polizisten der Kantonspolizeien Basel-Landschaft,
Solothurn, Bern und der Stadtpolizei Zürich wurden zusätzlich aufgeboten. Insgesamt waren über hundert Beamte im Einsatz.
Zwei Rechtsextreme sollen ausserdem verletzt worden sein.