Sogar am Tag: Immer mehr Ratten rund um den Bahnhof St. Gallen
Das Wichtigste in Kürze
- Vor allem am Kornhausplatz beim Bahnhof St. Gallen sind immer mehr Ratten zu sehen.
- Aussergewöhnlich sei laut der Stadt lediglich, dass man sie manchmal auch am Tag sehe.
- Gründe dafür seien herumliegendes Vogelfutter und Essensreste von Menschen.
In der Stadt St. Gallen werden immer wieder Ratten gesichtet – auch am Tag. Dies geht aus mehreren Einträgen beim Stadtmelder hervor. Vor allem rund um den Bahnhof seien die Nagetiere oft zu sehen.
Das bestätigt auch Peter Baumann, Leiter Öffentlicher Raum und Tierschutz bei der Stadtpolizei St. Gallen, gegenüber «FM1Today». Vor allem am Kornhausplatz würden sich die Tiere tummeln.
Dass es Ratten in Städten gebe, sei nichts Spezielles. «Aussergewöhnlich ist, dass man sie manchmal auch am Tag sehen kann», erklärt Baumann.
Essensreste und Vogelfutter ziehen Ratten an
Dafür sieht er zwei Gründe: «Auf dem Kornhausplatz essen die Leute – und da fällt auch mal was auf den Boden. Die Ratten haben also eine Futterquelle.»
Andererseits würden einige Leute die Tauben dort «kiloweise» füttern. «Das freut aber eben nicht nur die Tauben, sondern lockt auch die anderen Tiere an.» Da dies nicht verboten sei, mache die Polizei diese Menschen lediglich auf die schädlichen Aspekte des Vogelfutters aufmerksam.
Auch Abfallsäcke, die zu früh aus dem Haus gestellt werden, würden Tiere anlocken. In diesem Fall empfiehlt die Stadtpolizei einen Container.
«Wir sprechen hier von fünf bis zehn Tieren»
Die Zahl der Rattenmeldungen befindet sich laut Baumann auf einem Höchststand. Er hält aber fest: «Wir sprechen hier von fünf bis zehn Tieren, die gesehen wurden.» Es sei durchaus möglich, dass es in der Kanalisation noch mehr gebe. Aber von einem Problem oder einer Plage könne man nicht sprechen.
Haben Sie Angst vor Ratten?
Der Polizei sei aber klar, dass sich die Tiere «ziemlich schnell vermehren». In einer grossen Zahl könnten die Ratten dann durchaus Schwierigkeiten bereiten. Auch, weil sie als Verbreiter von Krankheitserregern bekannt sind.
Deshalb wolle die Polizei zusammen mit den zuständigen Stellen die Situation am Kornhausplatz im Frühling genauer anschauen. Angestrebt wird eine Lösung ohne den Einsatz von Giftködern. Denn dieser müsste vom Bund bewilligt werden. Zudem könnten Giftköder auch andere Tiere oder sogar Menschen vergiften.