Soldaten von Prinz Salman schiessen mit Schweizer Waffen
Das Wichtigste in Kürze
- Saudi-Arabien kämpft im Jemen-Krieg mit Schweizer Sturmgewehren.
- Die Waffenlieferung an Riad wurde vom Bund bewilligt.
- Mit denselben Waffen sind auch Schweizer Soldaten ausgerüstet.
Seit dem Mord am saudischen Journalisten Jamal Khashoggi steht das Königreich von Kronprinz Mohammed bin Salman in schlechtem Licht da. Zahlreiche Länder haben seither mit Sanktionen gegen Saudi-Arabien gedroht.
Besonders umstritten sind Waffenlieferungen an Riad. Denn Saudi-Arabien führt im Jemen einen der blutigsten Kriege unserer Zeit. Geschossen wird mit Schweizer Waffen, wie der «SonntagsBlick» berichtet. Der Zeitung liegt ein Foto saudischer Soldaten vor, die mit Sturmgewehren aus Schweizer Produktion posieren. Das Bild soll Ende 2017 an der Provinz Dschazan aufgenommen worden sein. Die saudische Armee liefert sich dort blutige Kämpfe mit den Huthi-Rebellen.
Bei den Waffen soll es sich um Sturmgewehre des Typs 552-2 handeln, die von der Swiss Arms AG in Neuhausen am Rheinfall SH hergestellt werden. Auch Schweizer Soldaten sind dem Bericht zufolge mit diesem Gewehr ausgerüstet.
Schweizer Waffen werden auf Schwarzmarkt gehandelt
«Die Sturmgewehre stammen aus Schweizer Produktion», bestätigt Nic Jenzen-Jones, Direktor des australischen Waffenanalysezentrums Ares, das mit dem Bund zusammenarbeitet. Dieselben Schweizer Sturmgewehre sollen auch auf dem Schwarzmarkt im Jemen gehandelt werden, wie Fotos aus Sanaa belegen. Diese würden von Anhängern der Huthi-Rebellen in geheimen Chat-Gruppen zum Kauf angeboten. Jenzen-Jones geht davon aus, dass sie die Waffen von saudischen Kämpfern erbeutet haben.
Die Firma Swiss Arms gibt gegenüber dem «SonntagsBlick» zu, Sturmgewehre nach Saudi-Arabien geliefert zu haben – allerdings rechtskonform. Tatsächlich bewilligte das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) 2006 den Verkauf von 106 Sturmgewehren des Typs 552 an die saudische Marine, wie Sprecher Fabian Maienfisch gegenüber der Zeitung bestätigt.