Sozialhilfequote in der Schweiz sinkt 2023 auf 2,8 Prozent

Keystone-SDA
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Neuchâtel,

Die Sozialhilfequote in der Schweiz ist im letzten Jahr auf 2,8 Prozent gesunken. Eine Erklärung für dafür soll die gute Arbeitsmarktlage sein.

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7100 Menschen weniger sind 2023 auf Sozialhilfe angewiesen. (Symbolbild) - sda - KEYSTONE/GAETAN BALLY

2023 ist die Sozialhilfequote in der Schweiz auf 2,8 Prozent gesunken. Das ist der tiefste gemessene Wert seit der Einführung der Sozialhilfeempfängerstatistik im Jahr 2005, wie das Bundesamt für Statistik am Montag mitteilte. Eine Erklärung für die rückläufige Entwicklung sei die gute Arbeitsmarktlage.

Im Vergleich zum Vorjahr sank die Sozialhilfequote damit um 0,1 Prozentpunkte. 7100 Menschen weniger seien 2023 auf Sozialhilfe angewiesen, schrieb das Bundesamt für Statistik (BFS). 2023 haben insgesamt fast 250'000 Menschen mindestens einmal eine finanzielle Leistung der wirtschaftlichen Sozialhilfe erhalten. Trotz anhaltendem Bevölkerungswachstum liege auch die absolute Zahl der unterstützten Menschen so tief wie seit dem Jahr 2011 nicht mehr.

Sowohl die Arbeitslosenquote, die Anzahl registrierter Arbeitsloser, als auch die Anzahl der Langzeitarbeitslosen sei im Schnitt tiefer als im Vorjahr und auf dem Niveau vor der Covid-Pandemie 2019, hiess es weiter. 2023 konnten anteilsmässig mehr Sozialhilfedossiers aufgrund einer Verbesserung der Erwerbssituation abgelöst werden als in den Vorjahren.

Die höchsten Sozialhilfequoten wiesen Kinder, Ausländerinnen und Ausländer sowie Geschiedene auf. Gerade in diesen Risikogruppen ist gemäss BFS der Rückgang der Sozialhilfequote tendenziell überdurchschnittlich, mit einem Rückgang von 0,2 Prozent.

In urbanen Gemeinden liege das Sozialhilferisiko über der Quote der Gesamtschweiz, schrieb das BFS. In Gemeinden mit 20'000 bis 50'000 Einwohnenden liege die Quote, mit vier Prozent deutlich über der Gesamtquote der Schweiz. In Gemeinden mit über 50'000 Menschen sei sie durchschnittlich 4,8 Prozent und höher.

Sozialhilfequote im Asylbereich auf 84,6 Prozent angestiegen

Im Vergleich zum Vorjahr sank die Sozialhilfequote in 18 Kantonen, in fünf Kantonen blieb sie unverändert und in drei nahm sie zu. Im Kanton Neuenburg nahm die Sozialhilfequote laut BFS, mit minus 0,4 Prozent, besonders stark ab. Auch in den bevölkerungsreichen Kantonen Bern und Zürich gab es eine überdurchschnittliche Zunahme. In Nidwalden, Genf und Waadt hat die Quote um 0,1 Prozentpunkte zugenommen.

Beim Sozialhilfebezug im Asylbereich bestehe ein enger Zusammenhang zwischen der Anzahl Asylgesuche und der Entwicklung der Bezugsquote, so das BFS. Langfristige Beobachtungen zeigten, dass Menschen mit einer kurzen Aufenthaltsdauer eine höhere Bezugsquote aufweisen. So ist bei Menschen im Asylbereich die Sozialhilfequote von 77,9 auf 84,6 Prozent angestiegen.

Anerkannte und vorläufige aufgenommene Flüchtlinge wiesen in den ersten fünf respektive sieben Jahren Aufenthalt in der Schweiz eine Sozialhilfequote von 80,3 Prozent auf. Für Menschen mit Schutzstatus S sei die Sozialhilfequote um 7,2 Prozent gesunken auf 81,7 Prozent. Von den Sozialhilfebeziehenden mit Schutzstatus S waren rund ein Drittel Kinder und bei den Erwachsenen rund zwei Drittel Frauen.

Das BFS führte auch eine Längsschnittanalyse für Asylsuchende von 2016 bis 2023 durch. Ein Jahr nach der Einreise lag der Anteil Sozialhilfebeziehender bei rund 89 Prozent. Nach acht Jahren lag die Bezugsquote bei 57 Prozent.

Kommentare

User #5653 (nicht angemeldet)

„Schutzstatus S sei die Sozialhilfequote um 7,2 Prozent gesunken auf 81,7 Prozent.“ Dann haben ja fast alle Fachkräfte eine Arbeit gefunden. Sehr gut 👍🏻

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