Spa-Bad verrechnet Gästen vier Stutz Energie-Taxe
Nebst der Inflation drücken die Strompreise aufs Portemonnaie. Ein Spa in Freiburg verlangt darum nun eine Taxe. Auch andere Bäder mussten ihre Preise erhöhen.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein Spa rechnet vor, wie viel es 2024 mehr für Elektrizität bezahlt: 60'000 Franken!
- Das sind 110 Prozent mehr als üblich. Deshalb verlangt es vier Franken Energie-Taxe.
- Auch andere Bäder zahlen «exorbitante Strom- und Energiepreise».
Mehr hinblättern für den Kafi in der Beiz, die Miete, die Heizkosten und dann noch die horrend teuren Krankenkassenprämien: 2024 wurde das Budget von Schweizerinnen und Schweizern stark belastet.
Doch nicht nur bei den grossen Budget-Posten, auch im Kleinen muss man mehr hinblättern. Etwa für Freizeit-Aktivitäten wie den Besuch im Spa oder Thermalbad.
So verlangt das «Urbanspa» in Freiburg eine Energie-Taxe von vier Franken zusätzlich auf den Eintritt. Wer zwei Tüechli selber von Zuhause mitbringt – eines für die Sauna und eines für die Dusche – kann diese Taxe auf zwei Franken minimieren.
Kunden-Wachstum stagniert zum ersten Mal
Beim Eingang zum Spa ist die Information gross angeschrieben. Besitzerin Laura Gavillet führt dort auch gleich die Gründe dafür auf. 2024 sei ihre Stromrechnung um 110 Prozent gestiegen. Sie zahlt jetzt 60'000 Franken mehr! Das sei heftig, so Gavillet zu Nau.ch.
Was sie freut: «Die grosse Mehrheit der Kunden ist sehr verständnisvoll. Es gab nicht viele Kommentare zum Aufpreis.» Was sie hingegen schmerzt: «Normalerweise verzeichnen wir pro Jahr einen Kunden-Zuwachs von 15 bis 20 Prozent. 2024 ist dieser zum ersten Mal ausgeblieben», sagt die Geschäftsführerin des vor acht Jahren eröffneten Stadt-Spa.
Sie führt diese Entwicklung aber nicht in erster Linie auf die Taxe, sondern vor allem auf die Inflation zurück. Ein Spa-Besuch sei eine Luxus-Aktivität. Dort spare man automatisch, wenn das Budget knapp werde.
Einritt ist drei Franken teurer
Auch andere Bäder leiden unter den gestiegenen Energie-Kosten. «Wir sind bereits im 2023 mit exorbitanten Strom- und Energiepreisen konfrontiert worden», sagt Thierry Geiger, CEO der Aqua-Spa-Resorts AG mit sechs Bädern in der ganzen Schweiz, darunter dem Hürlimannbad & Spa in Zürich.
Aus diesem Grund seien die Eintrittspreise seit dem 1. Januar 2023 um drei Franken erhöht worden. Nun sollen die Energiepreise im 2025 sinken und sich an die Preise von 2022 annähern. «Jedoch wird Energie künftig nicht mehr so günstig zu haben sein wie in der Vergangenheit», so Geiger.
Eine Preissenkung der Eintritte stehe somit nicht mehr zur Debatte. «Da wir gleichzeitig die Löhne aufgrund der Inflation angepasst haben», erklärt der Bäder-CEO.
Auch Laura Gavillet wird im kommenden Jahr wieder etwas weniger zahlen für den Strom. Das führt dazu, dass sie auch ihre Energietaxe zur Hälfte abschafft. Wer die beiden Tüechli selber mitbringt, muss gar keinen Aufpreis zum Eintritt mehr bezahlen. Wer seine Tüechli zu Hause lässt, bezahlt zwei Franken zusätzlich.