Spitäler kämpfen um rares Pflegepersonal
Die Situation in den Spitälern ist prekär. Immer mehr Pflegefachpersonen geben ihren Beruf auf. Viele Kliniken wenden sich deshalb an teure Vermittlungsfirmen.
Das Wichtigste in Kürze
- Seit der Corona-Pandemie hängen immer mehr Pflegefachpersonen ihren Beruf an den Nagel.
- Spitäler suchen deshalb vermehrt Aushilfen über spezialisierte Vermittlungsfirmen.
Über 2000 Pflegefachpersonen geben in der Schweiz jedes Jahr ihren Beruf auf. Seit der Pandemie sind es noch mehr geworden, wie die «NZZ am Sonntag» schreibt.
In Ausbildung befinden sich nicht einmal halb so viele angehende Fachkräfte, wie sie in Spitälern, Heimen und Spitex-Organisationen benötigen würden. Der grösste Mangel herrscht in der Intensiv-, Notfall- und Anästhesie-Pflege.
«Je spezialisiertere Ausbildungen gefragt sind, desto schwieriger ist es, die Fachkräfte zu finden», sagt die Sprecherin einer Personalvermittlungsfirma. Spitäler suchen deshalb vermehrt Aushilfen über spezialisierte Vermittlungsfirmen. Das kostet die Einrichtungen viel Geld.
Die Berner Inselgruppe ging deshalb erstmal auf frühere Angestellte zu. Sie bat Pflegefachleute im unbezahlten Urlaub, die Arbeit früher wieder aufzunehmen. Zudem hätten Mitarbeitende ihr Pensum erhöht, sagt die Sprecherin Petra Ming.
Branchenverband verlangt bessere Arbeitsbedingungen
Ich begreife den Unmut des Stammpersonals über eine Ungleichbehandlung», sagt Yvonne Ribi. Die Geschäftsführerin des Schweizer Berufsverbands der Pflegefachfrauen und Pflegefachmänner verlange deshalb an bessere Arbeitsbedingungen.
«Die Spitäler und die anderen Gesundheitsinstitutionen müssen nun im Kampf um Personal bessere Anstellungsbedingungen bieten, sei es mehr Lohn oder mehr Freizeit.» Eine Annahme der Pflegeinitiative wäre angesichts dessen ein wichtiger und richtiger Schritt, so Ribi.