Spuhler kriegt Geld wohl noch lange nicht
Peter Spuhler will die Villa von Pierin Vincenz zwangsversteigern lassen. Doch das kann sich jahrelang hinziehen, der Ex-Banker kann Beschwerde einreichen.
Das Wichtigste in Kürze
- Nach der Betreibung will Peter Spuhler die Villa von Vincenz schnell versteigen lassen.
- Doch um dies überhaupt beantragen zu können, muss er mindestens ein halbes Jahr warten.
- Anschliessend hat der Ex-Banker mehrere Möglichkeiten, Beschwerde einzureichen.
6,4 Millionen Franken hatte Peter Spuhler seinem alten Freund Pierin Vincenz vor fünf Jahren geliehen. Damit kaufte sich der ehemalige Raiffeisen-Chef eine Villa in Teufen AR. Das Geld bezahlte er aber nie zurück. Der Stadler-Rail-Patron hat deshalb die Betreibung eingereicht und will das Anwesen versteigern – doch das kann sich Jahre hinziehen.
Im «Blick» sagte Spuhler zwar, die Zwangsversteigerung könne schon Anfang 2025 vollzogen werden. Doch wie das «Tagblatt» berichtet, ist dies unrealistisch. Der Leiter des zuständigen Betreibungsamtes Appenzeller Mittelland, Tobias Graf, skizziert den allgemeinen Ablauf.
Zuerst wird der Zahlungsbefehl an den Schuldner überreicht. Dieser hat dann zehn Tage Zeit, einen Rechtsvorschlag zu erheben. Pierin Vincenz hat dies aber wohl nicht getan.
Nach sechs weiteren Monaten kann der Gläubiger in einer Grundpfandbetreibung das Verwertungsbegehren stellen. Erst danach beginnt das Verwertungsverfahren. Peter Spuhler muss demnach wohl bis April 2025 warten.
Wenn das Verwertungsverfahren eingeleitet worden ist, können beide Parteien Beschwerde gegen die Verfügungen des Betreibungsamtes einreichen. Das würde zu weiteren Verzögerungen führen.
Ist man so weit, dass es zu einer Verwertung kommt, muss das Anwesen neu geschätzt werden. Das nimmt erneut Zeit in Anspruch. Und es gibt dem Schuldner eine weitere Möglichkeit, Beschwerde einzureichen. Ist auch das geklärt, wird die Versteigerung und der Termin dafür öffentlich bekannt gemacht.
Doch auch dann ist nicht klar, ob die Liegenschaft versteigert wird: Bis zum Beginn der Versteigerung hat der Schuldner die Möglichkeit, das Geld zurückzubezahlen.
Ob Pierin Vincenz die 6,4 Millionen Franken an Peter Spuhler zurückzahlen wird, ist aber sehr fraglich: Gegen den Ex-Banker laufen noch mehrere Gerichtsverfahren, die sich ebenfalls lange hinziehen können. Und deswegen ist sein Vermögen eingefroren worden.