SRF bezahlt Bodyguards für Mitarbeiter bei Demonstrationen

Stéphanie Hofer
Stéphanie Hofer

Bern,

Das SRF bezahlt offenbar Bodygards, die die Kameraleute bei Demos beschützen sollen. Am Samstag wurden drei von ihnen an der Anti-WEF-Demo in Bern attackiert.

Rund 500 Personen nehmen an der Anti-WEF-Demo in Bern teil.
Rund 500 Personen nehmen an der Anti-WEF-Demo in Bern teil. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Am Rande der Anti-WEF-Demo in Bern am Samstag wurden drei Zivilisten angegriffen.
  • Es handelte sich dabei um einen SRF-Kameramann und dessen Bodyguards.
  • Einer der beiden Bodyguards war früher Leiter der rechtsextremen Pnos.

Am Samstag haben mehrere Hundert Personen an der Anti-WEF-Demo in Bern teilgenommen. Am Rande dieser Protestaktion kam es zu einem Angriff auf einen SRF-Videojournalisten und einen Tonoperateur sowie deren «Begleiter», wie SRF auf Anfrage der «Berner Zeitung» bestätigt.

Speziell getroffen wurden beim Angriff der Kameramann sowie die Begleiter, laut SRF zwei Sicherheitsmänner. Ist das Schweizer Fernsehen bei seiner Berichterstattung über Demonstrationen also auf Personenschutz angewiesen? Ja, sagt SRF-Mediensprecherin Andrea Wenger zur Zeitung. «Generell stellen wir fest, dass die Schwelle, Gewalt anzuwenden, zu sinken scheint», so Wenger.

Es wurden Rauch- und Knallpetarden gezündet.
Es wurden Rauch- und Knallpetarden gezündet. - Keystone

Als Personenschützer aktiv seien in solchen Fällen vor allem private Sicherheitsfirmen. Die Polizei habe an Demonstrationen andere Aufgaben.

SRF-Journalisten seien an solchen Anlässen bewusst nie als Medienschaffende gekennzeichnet, um nicht speziell Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen – «weil sie sich dadurch unter Umständen auch als potenzielle Zielscheibe exponieren», so Wenger.

Für die Demonstranten stand das Kartenhaus für den Kapitalismus.
Für die Demonstranten stand das Kartenhaus für den Kapitalismus. - Keystone

Die Revolutionäre Jugendgruppe Bern (RJG) hatte sich am Samstagabend bereits zum Vorfall geäussert: Der Angriff habe nicht den Journalisten gegolten, sondern dem Ex-Leiter der rechtsextremen Partei National Orientierter Schweizer (Pnos) in Langenthal, Stefan Wüthrich (33). Dieser sei während der Demonstration direkt hinter ihnen gestanden.

Brisant: Wüthrich bestätigt gegenüber der «Berner Zeitung», einer der vom SRF angeheuerten Bodyguards zu sein. Er betreibt heute ein Selbstverteidigungsstudio und hat laut eigenen Aussagen keinen Kontakt mehr mit der Pnos.

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So demonstrierten heute in Bern mehrere Hundert Menschen gegen das anstehende WEF in Davos. - Nau

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