SRF Satiriker fordern mehr Frauen-Fussball
Das Wichtigste in Kürze
- In Frankreich findet derzeit die Fussball-Weltmeisterschaft der Frauen statt.
- Eine Online-Petition der SP fordert von SRF die Übertragung sämtlicher Spiele.
- Sogar Satiriker von SRF unterstützen die Petition.
Spielen die Männer an der Fussballweltmeisterschaft, überträgt SRF jeweils jedes einzelne Spiel. Anders an der Frauen-WM, welche am Freitag in Frankreich begonnen hat. SRF zeigt nur wenige Spiele live im Fernsehen und setzt auf einige Online-Livestreams.
Die SP-Nationalräte Cédric Wermuth und Mattea Meyer haben letzte Woche eine entsprechende Online-Petition lanciert. Über 3000 Personen haben diese unterschrieben. Das Anliegen fordert die Übertragung sämtlicher Spiele im Netz.
Nun zeigt sich: Unter den Unterstützern finden sich auch Satiriker von SRF.
Frauen-Fussball statt Doppeladler und Schwalben
Kabarettistin Patti Basler findet klare Worte: «Ich will ganz einfach guten Fussball sehen», sagt sie zu Nau. Darum unterstütze sie die Online-Petition.
«Zudem habe ich die Schnauze voll von Doppeladlern und Schwalben!» Viel lieber würde die Aargauerin die Spiele der Frauen-WM im Fernsehen verfolgen.
«Frauen-Tennis oder Frauen-Skifahren werden regelmässig in der Schweiz übertragen. Sie sind zwar den Männern gegenüber immer noch nicht gleichauf, kriegen aber viel Aufmerksamkeit.» Die Satirikerin ist überzeugt, die Abwertung der Frauen sei im Fussball viel höher.
«Sport ohne Medien-Übertragung ist nichts. Da haben Medien einen enorm grossen Einfluss.» Sie fordert daher sowohl in der Berichterstattung, als auch in der Übertragung einen höheren Stellenwert von Frauen-Fussball.
Frauenfussball bei SRF entspreche Service Public
Ins selbe Rohr bläst auch Slam-Poet Renato Kaiser. Dieser tritt regelmässig im Radio oder Elsener's «Late Update» auf und kriegt bald sogar eine eigene Sendung.
In einem Facebook-Post stellt Kaiser in Frage, ob SRF zukünftig noch beim Rechte-Streit von FIFA oder UEFA mitmachen könne. «Warum also nicht eine WM übertragen, die potenziell die Hälfte der Bevölkerung repräsentiert?»
Das wäre Service Public, findet er. Im Gegensatz zu Basler fordert er die WM-Übertragung nicht für die Frauen. Sondern: «Macht’s einfach für mich. Ich würd's nämlich gern sehen.»