St. Gallen: Fahrgemeinschaften kriegen besseren Shopping-Parkplatz

Rahel Sutter
Rahel Sutter

Stadt St. Gallen,

Das grösste Shoppingcenter der Ostschweiz testet derzeit Parkplätze für Fahrzeuge mit mindestens drei Personen. So soll Blechlawinen entgegengewirkt werden.

Blechlawine
Ein neues Pilotprojekt in St. Gallen soll Blechlawinen beim Shoppen eindämmen. (Symbolbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die St. Galler Shopping Arena hat ein Pilotprojekt für Carpooling-Parkplätze gestartet.
  • Auf diesen Parkplätzen darf man parkieren, wenn drei oder mehr Personen im Auto sitzen.
  • Bei positivem Ergebnis könnte das Projekt weitergeführt werden.

In der Shopping Arena in St. Gallen, dem grösste Einkaufszentrum der Ostschweiz, ist ein neues Projekt ins Leben gerufen worden: Carpooling-Parkplätze. Diese speziellen Parkplätze sind für Fahrzeuge vorgesehen, die mit drei oder mehr Personen besetzt sind.

Das Pilotprojekt testet, ob so Blechlawinen beim Shopping bekämpft werden können. Lanciert wurde es von der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW). Das Institut für Nachhaltige Entwicklung (INE) der Hochschule untersucht bis Ende März 2024 Möglichkeiten zur besseren Auslastung von Privatautos.

«An Spitzentagen hat die Shopping Arena trotz ihrer 1100 Parkplätze Engpässe», so Mirjam Baumann vom INE gegenüber dem «St. Galler Tagblatt». «Deshalb eignet sie sich ideal für eine solche Pilotphase.»

Die Idee hinter dem Projekt ist einfach: In der Schweiz sind die meisten Autos nur mit einer Person besetzt, was zu Staus und stockendem Verkehr führt. Durch die Bildung von Fahrgemeinschaften könnten diese Probleme gemildert werden.

«Besucher ermutigen, Fahrgemeinschaften zu bilden»

Die Carpooling-Parkplätze in der Shopping Arena sind gut gelegen und bieten einen Anreiz zur Bildung von Fahrgemeinschaften. Sie befinden sich im zweiten Untergeschoss, in unmittelbarer Nähe zum Eingang des Einkaufszentrums.

Vonseiten der Shopping Arena heisst es: «Mit diesem Projekt möchten wir unsere Besucher dazu ermutigen, Fahrgemeinschaften zu bilden. Um Fahrtkosten und Parkgebühren zu teilen sowie einen Beitrag zur Reduzierung der Umweltbelastung und des Strassenverkehrs zu leisten.»

Grundsätzlich basiere die Pilotphase auf Vertrauen, sagen Baumann und Remo Hungerbühler von Wincasa. Demnach gibt es keine Sanktionen für Personen, die sich nicht an die Personenregelung halten.

Könnten Sie sich eine Fahrgemeinschaft vorstellen?

Um das Feedback der Kunden einzuholen und mögliche Verbesserungen zu identifizieren, werden an Samstagen Studierende der ZHAW im Parkhaus sein. Sie führen Umfragen durch und beobachten das Verhalten der Kunden im Umgang mit dem neuen Parkplatzkonzept. Für unter der Woche gibt es eine Infotafel mit einem QR-Code, der zur Umfrage führt.

Team hofft auf Projektausbau

Obwohl das Projekt noch in der Pilotphase ist, gibt es bereits Überlegungen zur Weiterführung und möglichen Ausweitung. «Sollten die Carpooling-Parkplätze angenommen werden», sei laut der ZHAW eine Weiterführung des Angebots über die Pilotprojektphase hinaus denkbar.

Bei einem positiven Ergebnis des Pilotprojekts könne sich die Shopping Arena «die Weiterführung von Carpooling-Parkplätzen sehr gut vorstellen», so Hungerbühler. «Das Projekt entspricht dem Zeitgeist, da es die Umwelt schont und auch die Verkehrsüberlastung verringert».

Nach Abschluss der Testphase wird analysiert, wie gut das Angebot bei den Kunden ankam. Ebenfalls wird untersucht, ob es zu einer Verringerung der Parkplatzknappheit beigetragen hat. «Ein möglicher Ausbau wäre als nächster Schritt denkbar», hält Remo Hungerbühler fest.

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Kommentare

User #3320 (nicht angemeldet)

Ich will aber mal alleine unterwegs sein und nicht mit anderen nur um einen Special Parkplatz zu bekommen.

User #2888 (nicht angemeldet)

Ich möchte bessere Preise und keinen besseren Parkplatz, deshalb parke ich zum Shopping in Deutschland oder Österreich.

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